Essen. Die Frau vom „heute journal“ zeigt am Dienstag im Zweiten, dass Südamerika mehr ist als Veranstaltungsort für die Fußball-WM. Marietta Slomka benennt Probleme. Zugleich aber sieht sie positive Perspektiven. Der Fußball dürfte dafür sorgen, dass ihr Film genügend Publikum hat.

Das ZDF tut sich dienstags schwer. Die Konkurrenz lockt mit populärster Serien-Ware, so dass das Zweite sich letztlich für ein Info-Kontrastprogramm entschied. Leider waren nicht nur die Quoten der Dokus und Reportagen zumeist bescheiden, sondern leider auch die Qualität. Doch diesmal stehen die Chancen gut, dass sich Anspruch und Zuspruch glücklich ergänzen. „heute journal“-Frau Marietta Slomka zeigt in einem Zweiteiler, was sie „zwischen Anden und Amazonien“ (20.15 Uhr) erlebt, gesehen und gehört hat.

Ihr geht es darum, den Wandel des Kontinents zu zeigen. Slomka benennt zum Teil augenfällige Probleme. Doch sie berichtet nicht mit erhobenem Zeigefinger und besserwisserischem Grundton. Vielmehr ist der Beobachterin aus Deutschland daran gelegen, positive Perspektiven darzustellen – und zwar gleich mit den ersten Bildern der jeweils 45-minütigen Filme.

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Sie stammen aus Medellin, Kolumbien, einer Stadt, die als Kokain-Metropole lange Sodom und Gomorrha in sich vereinte. Jetzt zeichnet sich ein Wandel zu einem zivilisierteren Leben ab. Gleichwohl gibt sich Slomka keinerlei Sozialromantik hin.

Der Reportage dürfte ein großes Publikum sicher sein. Das ZDF hat den besten Vorlauf, der derzeit zu haben ist: die WM-Spiele Italien-Uruguay und Costa Rica-England.