München. Der Männersender DMAX bekommt eine Schwester. Im April startet der Frauensender TLC im deutschen Fernsehen. Sendergesicht wird die gebürtige Brasilianerin Jana Ina Zarrella. Im Interview spricht die modelnde Moderatorin über geschlechtsspezifische Sehgewohnheiten.
Der Frauensender TLC startet am 10. April im deutschen Fernsehen - und das Model Jana Ina Zarrella (37, "Jana Ina & Giovanni - Wir sind schwanger") wird das neue Sendergesicht. TLC gehört zu Discovery Networks und ist das weibliche Pendant zum Männersender DMAX, den es schon seit einigen Jahren auf dem deutschen Markt gibt.
Wie beim Brudersender soll es auch bei TLC keine fiktionalen Formate geben, sondern "Real-Life-Entertainment" mit Mode-, Koch- und Dekosendungen und Doku-Formate wie "Hier kommt Honey Boo Boo" über ein US-amerikanisches Mädchen, das Schönheitskönigin werden will. TLC ist nach Senderangaben international bereits in 300 Millionen Haushalten zu empfangen.
Im Interview spricht Jana Ina über unterschiedliche Fernsehgewohnheiten von Männern und Frauen - und darüber, wie sie diesen Konflikt mit ihrem Ehemann, dem Ex-Bro'Sis-Sänger Giovanni Zarrella, löst.
Sie sind das Sendergesicht von TLC. Wie kam es dazu?
Jana Ina Zarrella: TLC hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen konnte und ich musste nicht lange überlegen. Ich kannte den Sender schon lange, weil wir in Brasilien Pay-TV haben und TLC da schon seit ein paar Jahren empfangen. Deswegen habe ich mich sehr gefreut. Es ist ein sehr echter Sender - für Frauen gemacht. Nichts ist gescripted und das ähnelt dem, was ich selbst beruflich mache und auch meinem Alltag.
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Was genau macht TLC zu einem Sender "für Frauen"?
Ina: TLC dreht sich sehr um die Frauenwelt: Es gibt Lifestyle, Essen, Mode, Familienalltag - alles, was Frauen interessiert und dabei sehr echt rübergebracht. Es gibt Modesendungen mit Tipps für Frauen, dass sie sich in der eigenen Haut noch wohler fühlen. Wir haben Doku-Soaps über den Familienalltag. Das sind gezielt genau die Themen, die Frauen interessieren - und es ist eben echt. Das ist es, was mir im Fernsehen bis jetzt noch fehlt. Ein Großteil der Reality-Dokus, die wir bislang haben, ist nun mal gescripted und ich mag lieber echtes Fernsehen. Das hat man ja auch bei unserer Doku-Soap "Wir sind schwanger" gesehen.
Mode, Familie, Kochen - ist es nicht sehr klischeehaft, die Interessen der Frauen darauf zu reduzieren?
Ina: Ich denke nicht, dass es ein Klischee ist. Wir Frauen wissen doch alle, welche Themen uns in dem Moment interessieren, in dem wir uns entspannen wollen. Wenn wir uns auf das Sofa setzen, wünschen wir uns einfach gesunde Entspannung - und dazu gehören dann solche Themen. Natürlich gefallen uns Frauen auch politische Sendungen, das ist nicht die Frage. Aber wenn die Kinder schlafen und ich mich nach einem langen Arbeitstag um 21 Uhr vor den Fernseher setze und einfach nur Spaß haben will, dann entscheide ich mich doch für eine Modesendung, eine Kochsendung oder eine tolle Doku-Soap, bei der ich abschalten kann.
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TLC wird so etwas wie die Schwester von oder das Pendant zu DMAX, dem Männersender. Was sind für Sie die entscheidenden Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfernsehen?
Ina: Wer DMAX schonmal gesehen hat, weiß, worum es geht: Es gibt viele Autos, viele Motorräder, Tattoos - Sachen, die Männer gerne sehen wollen. Für Frauen ist alles vielleicht ein wenig leichter. Das heißt aber nicht, dass es oberflächlich ist. Während Männer bei der Entspannung vor allem Spaß haben wollen, wollen wir bei aller Entspannung auch noch etwas lernen. Wir schauen uns eine Kochsendung an, weil wir vielleicht die Rezepte auch zu Hause ausprobieren wollen und holen uns Tipps aus Umstyling-Shows.
Was sind bei Ihnen zu Hause die größten Streitpunkte beim Fernsehen?
Ina: Das ist Fußball. Bei mir zu Hause muss den ganzen Tag Fußball laufen - egal, ob es ein Spiel gibt oder nicht. Und wenn ich endlich mal meine Serien anschauen will, muss ich das fast vorher im Kalender aufschreiben. Dann passiert es manchmal, dass wir uns für ein paar Minuten trennen und mein Mann im Wohnzimmer schaut und ich im Schlafzimmer. (dpa)