Köln. Mit 62 Jahren kommt für Sonia Mikich noch mal ein Karrieresprung: Die WDR-Journalistin - seit Jahrzehnten im ARD-Programm präsent - wird Nachfolgerin von Jörg Schönenborn. Seit 2011 war sie Chefin der Programmgruppe “Inland Fernsehen“. Der WDR-Verwaltungsrat muss der Ernennung noch zustimmen.

Die ehemalige "Monitor"-Moderatorin Sonia Mikich wird neue Chefredakteurin des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Die 62-Jährige tritt zum 1. Mai die Nachfolge von Jörg Schönenborn an, der zum Fernsehdirektor ernannt worden ist. "Sonia Mikich ist mutig, kritisch, investigativ", teilte Intendant Tom Buhrow am Mittwoch in Köln mit. Der WDR-Verwaltungsrat muss der Ernennung noch zustimmen.

Mikich berichtete in den 90er Jahren als ARD-Korrespondentin aus Moskau und Paris. 2002 übernahm sie als Nachfolgerin von Klaus Bednarz die Redaktionsleitung von "Monitor". Mehr als zehn Jahre moderierte sie das Magazin auch. Ab 2011 war sie Chefin der Programmgruppe "Inland Fernsehen". In dem 2013 erschienenen Buch "Enteignet" prangerte Mikich die Ökonomisierung des Gesundheitswesens an. Sie verarbeitete darin auch einen eigenen - traumatischen - Krankenhausaufenthalt.

Mikich soll WDR crossmedialer machen

"Sonia Mikich steht für Aufbruch und Veränderung", teilte Schönenborn mit. Sie werde den Weg des WDR "in das crossmediale Zeitalter mitgestalten". Intendant Buhrow hat angekündigt, dass der WDR "crossmedialer" werden müsse, um auf die veränderten Gewohnheiten seiner Nutzer zu reagieren. Schritt für Schritt sollen Redaktionen zu größeren Einheiten zusammengelegt werden. Der WDR ist mit mehr als 4000 festen Mitarbeitern und einem Etat von über einer Milliarde Euro die größte ARD-Anstalt.

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Buhrow hat für die nächsten Jahre einen drastischen Sparkurs angekündigt. Wenn der WDR nichts tue, werde sich bei gleichbleibenden Gebühren in zehn Jahren ein Milliardenloch im Etat ergeben - auch deshalb müsse der Sender umgebaut werden. (dpa)