Stuttgart. Das ZDF schließt seine donnerstägliche "Soko"-Lücke. Auf Astrid M. Fünderich und ihrem Team der "Soko Stuttgart" (18 Uhr) lasten hohe Erwartungen: Sie sollen, wie ihre "Soko"-Kollegen, vier Millionen Zuschauer im Schnitt locken. Jürgen Overkott sprach mit der neuen Chefin.

Ich habe gelesen, dass Sie in ihrer Freizeit als Fallschirmspringerin unterwegs sind. Werden wir das auch in der "Soko Stuttgart" sehen?

Der Kriminaldirektor (Karl Kranzkowski) mit der Chefin der Soko Stuttgart, Martina Seiffert (Astrid M. Fuenderich). (c) ZDF/Markus Fenchel
Der Kriminaldirektor (Karl Kranzkowski) mit der Chefin der Soko Stuttgart, Martina Seiffert (Astrid M. Fuenderich). (c) ZDF/Markus Fenchel © Markus Fenchel

Astrid M. Fünderich: Neeeeein, das wäre viel zu gefährlich. Das geht die Sicherheit der Schauspieler vor. Denn wenn man sich beim Fallschirmspringen verletzt, dann richtig.

Wie sieht's mit Action-Szenen aus?

Astrid M. Fünderich: Wissen Sie, ich bin überhaupt nicht mutig - aber Action-Szenen sind meist so choreografiert, dass bei den Beteiligten so gut wie keine Verletzungsgefahr besteht.

Fallschirmspringen und Mut gehören doch zusammen...

Astrid M. Fünderich: Ja, schon.

Brauchten Sie beim ersten Sprung einen Tritt?

Astrid M. Fünderich: Könnte man so sagen. Beim ersten Mal habe ich mich nicht getraut und bin wieder in die Maschine zurückgeklettert. Das konnte man unten, auf der Erde, auch sehen. Die Leute wussten, wenn der Motor der Maschine leiser wird, springt jemand. Aber es sprang niemand. Beim zweiten Mal bin ich dann gesprungen - mit einem riesigen Schrei. Bei meinen ersten Sprüngen wurde die Reißleine automatisch gezogen. Na ja, wenn man erst mal gesprungen ist, ist das ein unglaublich tolles Gefühl.

Gehen wir mal zur bildlichen Ebene. Können Sie sich gut fallen lassen?

Astrid M. Fünderich: Das ist aber eine intime Frage...

Erzählen Sie nur den öffentlichen Teil.

Astrid M. Fünderich: Fallen lassen, ja und nein. Was das Bauchgefühl angeht, kann ich mich gut fallen lassen. Meinen Mann, beispielsweise, habe ich geheiratet, da kannten wir uns gerade drei Wochen lang.

Sie stehen demnächst der "Soko Stuttgart" vor. Brauchen wir mehr Frauen im Polizeidienst?

Astrid M. Fünderich: Im wirklichen Leben schon. Es ist wichtig, wenn die Polizei ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist.

Reine Männerwirtschaft ist schlecht...

Astrid M. Fünderich: ...reine Frauen-Cliquen auch.

Harald Schmidt in einer Gastrolle als Prof. Lukas Gotthardt (Harald Schmidt) im Gespräch mit Soko-Chefin Martina Seiffert (Astrid M. Fuenderich). (c) ZDF/Markus Fenchel
Harald Schmidt in einer Gastrolle als Prof. Lukas Gotthardt (Harald Schmidt) im Gespräch mit Soko-Chefin Martina Seiffert (Astrid M. Fuenderich). (c) ZDF/Markus Fenchel © Markus Fenchel

Brauchen wir mehr Chefinnen?

Astrid M. Fünderich: Ja. Unbedingt. In meiner Rolle arbeite ich meistens mit meinem Team zusammen. Gut, ich habe ein Vetorecht und kann einiges entscheiden, aber wichtig ist die Mannschaft.

Und im Fernsehen?

Astrid M. Fünderich: Da habe ich eine eigene Meinung. Ich glaube, wir brauchen eigentlich nicht noch mehr "Tatort"-Kommissarinnen. Da haben wir schon ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern.