Köln. Die Erwartungen waren groß, das Ergebnis enttäuscht. Der Film "Romy" (Mittwoch, ARD, 20.15 Uhr) taugt nicht für die Leinwand. Schlimmer noch: Er ist nicht einmal großes Fernsehen. Was bleibt ist der Versuch einer "Best of"-Zusammenstellung.

Im Kino, wo sie zu Hause war, gibt es vorläufig keine Filmbiografie zum Leben der Romy Schneider. Dafür nimmt sich jetzt das Fernsehen dieser Frau an, von der man sagt, dass sie eine „Jahrhundertschauspielerin” war und unvergleichbar. Eine Einschätzung, wohl auch beflügelt durch die Tatsache, dass ihr Leben eine Tragödie war, voll von enttäuschter Liebe, Krankheit und Tod.

Liebe, Krankheit und Tod

Jessica Schwarz als Romy. © SWR/Joachim Gern
Jessica Schwarz als Romy. © SWR/Joachim Gern © SWR/Joachim Gern

In „Romy” (heute, ARD, 20.15 Uhr) versucht Jessica Schwarz, dieser Romy nicht nur Gestalt zu geben, sondern sie auch begreifbar zu machen in ihren Entscheidungen, ihrer Trauer und ihrem Leid. In einigen wenigen Sequenzen gibt Regisseur Torsten C. Fischer tatsächlich genügend Raum, um diese Nähe spürbar zu machen. Viel zu oft aber funktioniert dieses „Biopic” nach den Regeln des schnelllebigen Stationendramas, das durch die Jahre eilt und dabei kaum innehalten mag.

Es liegt sicher vor allem an der Entscheidung, Drehbuchautor Benedikt Röskau in Romy Schneiders Kindheit beginnen zu lassen, statt sich auf einen bestimmten Lebensabschnitt der Schauspielerin zu konzentrieren. So hastet der Film von den Kindesbeinen zur Teenager-„Sissi”, und wir eilen atemlos mit. Ein erstes Verschnaufen gibt's bei den Theaterproben in Paris unter Luchino Visconti und an der Seite der Liebe ihres Lebens – Alain Delon (Guillaume Delorme).

Keine Lebensmelodie

Man sollte als Zuschauer schon grob Bescheid wissen über das Leben der Romy Schneider, sonst wird man viele der im Bilderstrom nur angedeuteten Ereignisse (der Tod des Sohnes etwa) schwerlich verstehen. Kameramann Holly Fink immerhin wagt sich an eine optische Gestaltung, die von Schwarzweiß-Sequenzen ebenso Gebrauch macht wie von grobkörnigen Handkamera-Aufnahmen.

Daraus hätte man eine Lebensmelodie komponieren können, doch so bleibt es nur eine „Best of”-Zusammenstellung.