Essen. Am Freitag, 20.15 Uhr, steigt der elfte "Domino Day" bei RTL. Wieder geht es um einen Weltrekord. Frauke Ludowig moderiert den fast dreistündigen Klötzchen-Marathon, bei dem 4,8 Millionen Steine fallen sollen. Jürgen Overkott sprach mit ihr.

Sie kennen sicher Loriots Feststellung: „Spielen schult den Charakter“. Was haben Sie dabei gelernt?

Frauke Ludowig: Da muss man grundsätzlich lernen, verlieren zu können. Das versuche ich gerade meinen Kindern beizubringen. Das gilt für „Mensch, ärgere Dich nicht“, was wir häufig spielen, und da gibt es bei den Töchtern schon mal lange Gesichter. Ich sage dann den beiden, was glaubt Ihr, warum das Spiel „Mensch, ärgere Dich nicht“ heißt? Das musste ich natürlich früher eben auch mal lernen.

Ist Domino eine Klötzchen-Variante von „Mensch, ärgere Dich nicht“?

Frauke Ludowig: Sagen wir’ so: Ich war mal dabei, als ein Weltrekordversuch gescheitert war, und Sie können sich vorstellen, welche Gesichter ich da gesehen habe. Der Unterschied zu „Mensch, ärgere Dich“ am Wohnzimmertisch besteht darin, dass die jungen Leute ihre Domino-Steine wochenlang aufgebaut haben, 32 Tonnen Steine insgesamt, 192 Kilometer Strecke, 4,8 Millionen Steine, und es wenn dann einen Super-GAU gibt, kann ich schon verstehen, wenn da die eine oder andere Träne fließt.

"Ich schaffe - 30"

Wie sieht es mit Ihren eigenen Domino-Fähigkeiten aus?

Frauke Ludowig: Ich habe das mal vor Jahren versucht, weil ich selbst drehen wollte. Und ich habe gemerkt, was Domino bedeutet: Du musst Geduld haben, Du musst exakt arbeiten, millimetergenau. Na ja, ich schaffe – 30. Ich bin froh, dass ich bei der Veranstaltung nicht bauen muss, sondern moderieren darf.

Sie sind beim Domino eine Spätberufene.

Frauke Ludowig: Nicht ganz. Ich habe als Kind Domino natürlich gespielt. Wir haben zu Hause auch ein Spiel. Das ist schon etwas Tolles.

Muss man eigentlich Holländer sein, um begeistert beim Domino Day mitzubauen?

Frauke Ludowig: Nein, nein, die Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt, auch aus Deutschland. Aber es ist schon so, dass der Organisator, Robin Weijers, aus Holland stammt. Er will das, was er macht, jedes Jahr toppen, und diesmal will er glühende Domino-Steine fallen lassen. Denn in diesem Jahr ist das Thema des Domino-Days die Welt in der Domino-Version, also auch die vier Elemente.

Was macht Robin Weijers dabei?

Frauke Ludowig: Er berechnet alles am Computer, was er macht, ist höhere Mathematik. Er ist ein Kreativer und ein Mathematiker zugleich.

Bleibt das Spielerische dabei nicht etwas auf der Strecke?

Frauke Ludowig: Die Teilnehmer haben eine riesen Motivation. Es ist so ähnlich wie bei einem Marathonlauf, Du weißt beim Start nicht, wie es ausgeht, aber wenn es geklappt hat, ist es super. Dann entladen sich alle Emotionen.

Was passiert mit den Klötzchen nach der Show?

Frauke Ludowig: Die werden gesammelt, eingeschmolzen und zu neuen Steinen gemacht. Die Steine erhalten neue Farben und neues Design. Das ist Recycling pur.