Essen. Feinde, Todfeinde, Kollegen - so sah die Hass-Skala offenbar in der Chefetage des europäischen Luftfahrt-Konzerns EADS aus. Das jedenfalls legt eine Doku von Arte nahe.

Mit dem Airbus und dem Großkonzern EADS waren Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Spanien im Jahre 2000 angetreten, um den USA und Boeing beim Bau von Großflugzeugen Paroli zu bieten. Doch das europäische Vorzeigeprojekt war gekennzeichnet durch Intrigen, Skandale und Korruption.

Arte beschäftigt sich am Dienstag, 21 Uhr, mit dem kometenhaften Start und dem tiefen Fall der EADS, die nicht nur Flugzeuge baut, sondern auch Rüstungsgüter exportiert – jährlich für 1200 Milliarden Euro. Frederic Compain hat in seiner Doku „EADS – Autopsie einer europäischen Krise” minutiös zusammengestellt, wer an welcher Stelle Strippen zog, wer wen ausbremste. Deutsche Zuschauer verlieren in der 90-minütigen Reportage allerdings die Orientierung. Zu viele vor allem französische Namen von Unternehmen und Managern und zu viele Details machen es schwer, den roten Faden zu finden.

Die politisch oft beschworene Achse Frankreich– Deutschland funktionierte in der EADS über weite Strecken überhaupt nicht. Stattdessen führten die Manager Kriege in der Chefetage.