Köln. Hochmotivierte Kandidaten, die allen zeigen wollten, dass sie in ihrer Disziplin unbesiegbar sind, machten aus der RTL-Spieleshow „Unschlagbar“ einen abwechslungsreichen Samstagabend. Auch der Konkurrenzkampf zwischen den Moderatoren Sonja Zietlow und Marco Schreyl und die Publikumsabstimmungen belebte die Sendung.
Welcher Kandidat ist in seiner Disziplin wirklich unschlagbar? Das ist in der RTL-Spielshow „Unschlagbar“ die entscheidende Frage. Aber nicht nur die Kandidaten, sondern auch das Moderatorenduo waren wie immer gefordert. RTL-Allzweckwaffe Sonja Zietlow und ihr Kollege Marco Schreyl mussten sich im Vorfeld der Sendung einzeln auf die Suche nach dem passenden Duellanten für den „Unschlagbaren“ machen – und zwar weltweit. Dann stimmte das Studiopublikum ab, wer gegen den „Unschlagbaren“ antreten sollte. Genau diese Mischung war es, die die Samstagabend-Show im Unterschied zu vielen anderen Eventshows kurzweilig machte. Auch die Sendezeit kam mit 165 Minuten nicht zu lang daher.
Ein weiteres Plus: Die Kandidaten. Sie zeigten sich sehr motiviert und überzeugten in ihren Disziplinen. „Mr. Monsteroberschenkel“ Robert Förstemann aus Gera macht den Anfang. Der 27-jährige Rennradfahrer versprach, auf einer 100-Meter-Strecke nicht zu schlagen zu sein. 73 Zentimeter messen seine Oberschenkel im Umfang. „Der Hosenkauf ist eine Tortur“, erzählte der Leistungssportler. Man kann es sich vorstellen, zumal Förstemann wöchentlich zwischen sieben- bis 14-mal trainiert. Olympisches Bronze hat er schon gewonnen, diverse Rekorde hält er – nun wollte er die 50.000 Euro Preisgeld bei „Unschlagbar“ abräumen.
Gepard „Arab“ ist der unumstrittene Mittelpunkt des Abends bei „Unschlagbar“
So beeindruckend sich Förstemanns Lebenslauf las, Moderatorin Sonja Zietlow hatte sich einen ganz besonderen Gegner überlegt. Der Gepard „Arab“ sollte die 100-Meter-Strecke ebenfalls laufen und Förstemann besiegen. Dazu wurde das schnellste aller Säugetiere erst einmal durch das TV-Studio geführt. Die völlig faszinierten Zuschauer starrten mit offenen Mündern auf das Raubtier, das an der Leine geführt ganz entspannt herumlief. „Wenn der richtig loslegt, wird es schwer für mich“, meinte Förstemann über den Gepard. Bis zu 130 Stundenkilometer kann „Arab“ erreichen – wenn er denn gewollt hätte. Während Förstemann die Strecke mit seinem Rad in 5,36 Sekunden fuhr, hatte „Arab“ anscheinend keine große Lust, sich überhaupt zu bewegen. Unter großem Gelächter des Publikums legte sich der Gepard gemütlich auf den Rasen und interessierte sich kein bisschen für irgendwelche Rekorde. Ein lockerer Sieg für Förstemann, unumstrittener Star des Abends blieb aber „Arab“.
Auf Schnelligkeit kam es auch bei „Unschlagbar“-Kandidatin Christine Rauh an. Die international bekannte Cello-Spielerin, die sich selbst als „Wettkampfmaus“ bezeichnete, wollte beweisen, dass sie im schnellen Cello-Spiel nicht besiegt werden kann. Für ein Stück, das im Original fast zwei Minuten dauert, brauchte Rauh nur 52 Sekunden. Moderator Marco Schreyl hatte aber ein Ass im Ärmel, für das er bis in den Süden Brasiliens gereist war. Der Gitarrenspieler Tiago schaffte das Stück in knapp 36 Sekunden und gewann damit deutlich.
Der Frucht-Samurai Samuel Mottaki zerteilt Äpfel mit dem Schwert
Sehr kurios war auch die Idee des Software-Entwicklers Samuel Mottaki aus Baden-Baden. Der 46-jährige Kandidat liebt den Kampfsport. In der RTL-Show präsentierte er die Disziplin Frucht-Samurai, was eine reale Umsetzung des Handy-Spiels ist. Die zugeworfenen Äpfel musste Mottaki in der Luft zerteilen, und zwar so viele und so schnell wie möglich. Das Publikum wählte überraschend nicht Olympia-Siegerin und Fechterin Britta Heidemann als Gegnerin, sondern einen Förster, der die Äpfel mit der Motorsäge zerteilte und das schneller tat als Kandidat Samuel.
Wirklich spannend war auch das Duell des langjährigen Croupiers Thorsten Sälzer aus Dortmund mit Kopfrechenweltmeister Dr. Dr. Gert Mittring. Das exakte Zählen beherrschen beide wie die Profis, aber die besseren Nerven beim Münzen zählen behält am Ende der Doktor. Schon als Kleinkind korrigierte das Genie die Kellner und Supermarktkassierer, wenn sie sich verrechneten. Kandidat Marius Mohr musste sich gleich zwei Mal duellieren, denn er erreichte das Finale und räumte das Preisgeld ab. „Ich habe meiner besten Freundin versprochen, mit ihr shoppen zu gehen und ich zahle“, so der 20-Jährige aus Reutlingen. Der „Mauerstürmer“ sprang an einer Wand 4,37 Meter hoch, das schaffte keiner seiner Gegner.