Berlin.. Das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück am Sonntagabend lag deutlich über “Tatort“-Niveau. Kein Wunder: fünf TV-Sender strahlten es gleichzeitig aus. Die Zuschauer schalteten mehrheitlich die ARD ein. Aber auch der Sender Phoenix konnte punkten.

In punkto Inhalt hatte das TV-Duell nach Einschätzung von Meinungsumfragen keinen klaren Sieger - mal lag SPD-Herausforderer Peer Steinbrück vorne, mal Angela Merkel. Beim Blick auf die TV-Quoten hingegen hat der Wortwechsel zwischen Kanzlerin und Kandidat dagegen einen klaren Sieger: die ARD.

Insgesamt 17,63 Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland hatten am Sonntagabend von 20.30 Uhr bis 22 Uhr den Bundestagswahlkampf auf dem Schirm. Das TV-Duell  - das einzige, bei dem sich Merkel und Steinbrück öffentlich begegnen - hat diesmal mehr Zuschauer vor den Fernseher gelockt als vor vier Jahren, aber weniger als 2005.

1,5 Millionen Raab-Fans auf ProSieben schalteten das TV-Duell ein

Alle fünf ausstrahlenden Sender zusammengerechnet, interessierten sich am Sonntag 17,63 Millionen Zuschauer (50,7 Prozent Marktanteil) für die Wahlveranstaltung. Das ist mehr als vor vier Jahren, als etwas mehr als 14 Millionen Zuschauer dabei waren, weniger aber als vor acht Jahren mit rund 21 Millionen.

Im Vergleich hat die ARD das Duell ab 20.30 Uhr nach Einschaltquoten gewonnen. 10,11 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 29,1 Prozent) verfolgten am Sonntagabend im "Ersten" die verbale Auseinandersetzung zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Peer Steinbrück. Im ZDF schalteten zeitgleich 3,71 Millionen Zuschauer (10,7 Prozent) das Duell ein, auf RTL 2,22 Millionen Zuschauer (6,4 Prozent), auf dem Stefan-Raab-Kanal ProSieben 1,51 Millionen (4,3 Prozent). Auch der Sender Phoenix strahlte das TV-Duell aus - als einziger ohne eigenen Moderator im Studio. Dafür wurden dort die Worte von Merkel und Steinbrück von einem Gebärdensprachdolmetscher übersetzt. Der Lohn: 0,2 Prozent Einschaltquote oder 800.000 Zuschauer.  (dpa/WE)