Saarbrücken. . Seit 15 Jahren ist Franziska Reichenbacher die ARD-Lottofee. Jetzt bekommt sie Konkurrenz. Für die Ziehung der Lottozahlen gibt es zwei neue Moderatoren. Die Ziehung ist allerdings nur noch im Internet zu sehen. An diesem Samstag heißt es Abschied nehmen im TV.
An diesem Samstag, 29. Juni, werden die Lottozahlen zum letzten Mal im deutschen Fernsehen gezeigt. Um 23.15 Uhr wird die Ziehung zum letzten Mal in der ARD gezeigt. Dann klackern die 49 Kugeln nur noch im Internet durch das Ziehungsgerät. Nicht die einzigen Neuerungen, die kommen.
Lotto-Fans müssen sich an gleich zwei neue Gesichter gewöhnen. Wie die Kugeln rollen, kann künftig in einer Internet-Sendung verfolgt werden. Moderiert werden die spannenden Momente von einem "frischen" Moderatorenpaar:
Nina Azizi - vom "Gestiefelten Kater" zum Kunstkino
Mit der Schauspielerei hat sich die 39-Jährige einen Kindheitstraum erfüllt. Die Tochter iranischer Eltern wuchs im saarländischen 1800-Seelen-Dorf Bliesmengen-Bolchen direkt an der französischen Grenze auf. Mit elf Jahren stand sie erstmals auf der Bühne - beim Märchenballett "Der gestiefelte Kater" im Saarländischen Staatstheater.
Später studierte Azizi in Wien und Hamburg Musik und Theater. Nebenbei spielte sie in Fernsehsendungen mit, etwa eine Hauptrolle in der RTL-Soap "Unter uns" und in der ARD-Serie "St. Angela". Danach zog sie nach Saarbrücken, gründete ein Musical-Ensemble mit und begann beim Saarländischen Rundfunk (SR) zu moderieren.
Im neuen Jahrtausend konzentrierte sich Azizi auf die Moderation. Heute arbeitet die schlanke Frau mit dem schwarz-braunen Haar selbstständig. 2010 kehrte sie noch mal vor die Kamera zurück, spielte im Kinofilm "Eine dunkle Begierde" unter der Regie des Kanadiers David Cronenberg mit.
Chris Fleischhauer - Journalist mit auch anderen Berufserfahrungen
Ihr zur Seite steht der smarte TV-Moderator Chris Fleischhauer. Er ist die erste "männliche Lottofee" Deutschlands. Der smarte 31-Jährige kam auf Umwegen vor die Kamera. Geboren in Querfurt (Sachsen-Anhalt), ließ er sich nach der Schule zum Industriekaufmann ausbilden, arbeitete auch eine Weile in dem Job.
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Den Journalismus erlernte Fleischhauer als junger Mann beim Regio TV Stuttgart. Dort absolvierte er von 2005 an ein Volontariat und machte anschließend bei dem Privatsender Karriere. Dreimal gewann er den Medienpreis der Landesanstalt für Kommunikation BaWü. Ausgezeichnet wurde er unter anderem für seine Berichterstattung über den "Amoklauf von Winnenden".
Heute ist der 31 Jahre junge Mann Chefredakteur und Programmchef des baden-württembergischen Senders. Moderatorenerfahrung hat er als "Ancorman" der tagesaktuellen Sendung "Das Journal" gesammelt. Der Zusammenarbeit mit Azizi in neuer Funktion freut er sich nach eigenem Bekunden schon. "Für mich macht es keinen Unterschied, ob die Ausstrahlung im Internet oder im TV erfolgt" sagte er. (dpa)