Dortmund/München.. Oliver Pocher schien zeitweilig weg vom Fenster. Von wegen. Das Stehaufmännchen unter den Comedians hat sich gefangen – so gut, dass Sat.1 dem Entertainer am Freitag einen ganzen Abend gönnt. Er fängt an mit „Mein Mann kann“ und hört mit dem Sport-Casting „Das Duell – Alle gegen den BVB“ auf.

Es sah aus wie die ganz große Chance. Doch leider wurde Oliver Pochers Job bei Harald Schmidt, damals noch im Ersten, zur ganz großen Blamage. Der gebürtige Hannoveraner trat 2009 die Flucht nach vorn an und machte von der ARD rüber zu Sat.1. Dort wurde der heute 35-Jährige den Erwartungen zunächst nicht gerecht. Erstaunlicherweise fiel der oft unlustige, aber dennoch gewitzte Comedian auf die Füße. Er ist inzwischen wieder so gut im Geschäft, dass ihm Sat.1 einen ganzen Abend gönnt.

Schräge Spiele und pure Zockerei

Pocher beginnt als Nachfolger der letztlich glücklosen Kollegin Britta Hagedorn mit der Show „Mein Mann kann“ (20.15 Uhr). Hagedorns Kollege Harro Füllgrabe wird ersetzt durch die promovierte Kickboxerin Christine Theiss. Trotz mittelprächtiger Quoten glaubt Sat.1 an die Stärke des Formates. Bei der Spielshow treten üblicherweise vier zumeist verheiratete Paare gegeneinander an. Bei den Spielen, die ein Mix aus schrägen Herausforderungen und purer Zockerei sind, sacken die Sieger 50 000 Euro ein. Das neue Moderatoren-Duo startet mit einem Promi-Special. Dabei sind Barbara Wussow und Albert Fortell, Jeanette Biedermann und Jörg Weißelberg, Inge und Matthias Steiner sowie Manu und Konny Reimann. Das Preisgeld fließt, wie üblich bei derlei Veranstaltungen, einem wohltätigen Zweck zu.

„Sportfreunde Pocher“ kickten 2009 erfolgreich

Um 22.20 Uhr folgt Pocher auf Pocher. Sein vierteiliges Fußball-Casting „Das Duell – alle gegen den BVB“ stellt das Training von zwölf mehr oder minder prominenten Kickern und zwölf Amateuren in den Mittelpunkt, die schließlich, am Samstag, 6. Juli, gegen die neue Bundesliga-Mannschaft von Borussia Dortmund kicken. Sat.1 ist ab 20.15 Uhr live dabei.

Pocher variiert mit dem Format eine Idee, mit der er bereits 2009 ansehnliche Quoten für den Münchner Bällchensender einfuhr. Damals kickten die „Sportfreunde Pocher“ gegen den FC Bayern München.

„Wir brauchen nit nur Schauspieler, die sisch schön föhnen“

Diesmal mochte der Meister nicht. Aber der BVB griff gerne zu. Dabei spielte – wie es hinter vorgehaltener Hand heißt – durchaus eine Rolle, dass der Mann hinter der Show Johannes B. Kerner heißt – und der Mann hinter der Elf Jürgen Klopp. Der Trainer und der Moderator sind seit langem schon befreundet. Klopp war, wie es heißt, wichtig, dass die Show den Sport nicht überlagert. Und deshalb wirft Team-Berater Reiner Calmund bei der bunten Truppe seine ganze rheinische Autorität in die Waagschale, in dem er schon beim ersten Aufwärmen anmerkt: „Wir brauchen nit nur Schauspieler, die sisch schön föhnen.“

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