Lübeck. Die Vorwürfe sind vom Tisch, der Streit ist beigelegt. Der streitbare Ex-Kapitän der “Deutschland“ bekommt eine stattliche Abfindung. Doch die Rückkehr auf die Brücke des “Traumschiffs“ bleibt ihm verwehrt.
Im Prozess um die Entlassung des Kapitäns der "Deutschland", Andreas Jungblut, vor dem Lübecker Arbeitsgericht haben beide Seiten am Dienstag einen Vergleich geschlossen. Die Reederei zahlt dem 60-Jährigen eine Abfindung von 170 000 Euro und noch ausstehendes Gehalt bis Ende Mai. Damit sei der Rechtsstreit erledigt, erklärten beide Seiten.
Jungblut zeigte sich erleichtert, dass der Streit nun zu Ende sei. Er hatte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber geklagt, weil die Reederei ihn im vergangenen Oktober wegen illoyalen Verhaltens entlassen hatte. Zur Begründung hieß es, Jungblut habe Pläne zur Ausflaggung und zum Verkauf des ZDF-"Traumschiffes" an die Presse verraten.
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Diese Vorwürfe kamen am Dienstag vor Gericht nicht mehr zur Sprache, weil kurz zuvor der Vergleich zustande kam. Teil dieser Vereinbarung ist es, dass die wechselseitig erhobenen Vorwürfe nicht aufrechterhalten werden. Der Ex-Kapitän hatte der Reederei unter anderem vorgeworfen, sie habe nur einen Vorwand gesucht, um ihn los zu werden.
Jungblut wollte ursprünglich wieder auf die "Deutschland" zurück
Ursprünglich hatte Jungblut mit der Klage seine Rückkehr auf die Brücke der "Deutschland" erreichen wollen. Doch dieses Ziel sei nicht zu erreichen gewesen, sagte sein Rechtsanwalt Max Oberberg nach der Verhandlung. "Als Kapitän ist er Leitender Angestellter und wenn da in einem Kündigungsschutzverfahren der Arbeitgeber die Auflösung des Arbeitsverhältnisses gegen Zahlung einer Abfindung verlangt, muss das Gericht dies tun", erläuterte der Anwalt. Der jetzt geschlossene Vergleich tue beiden Seiten weh und deshalb sei es ein guter Vergleich, sagte er.
Auch Reedereigeschäftsführer Konstantin Bissias zeigte sich zufrieden. "Ich freue mich, dass wir einen nach vorn gerichteten Vergleich gefunden haben", sagte er. Jungblut erklärte nach dem Ende des Prozesses, er wolle nun zu neuen Ufern aufbrechen. (dpa)