Berlin. Zuviel Talk in der ARD - das findet der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks. Er will zwei der Formate kippen. Stattdessen sollen anspruchsvolle, neue und jüngere Formate den frei werdenen Platz füllen.

Nur noch drei statt fünf: Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks tritt für eine deutliche Reduzierung der spätabendlichen Talkshows im "Ersten" ab 2014 ein. Der Rundfunkrat argumentiert mit "Überschneidungen bei Themen und Teilnehmern sowie dramaturgisch vergleichbaren Sendungskonzepten" und schlägt künftig nur noch drei Talk-Formate pro Woche vor.

Damit und mit dem "Presseclub" seien alle tagesaktuellen Ereignisse abgedeckt. Es blieben dann noch "ausreichend Spielräume (...), um darüber hinausreichende Themenakzente zu setzen", teilte das Gremium nach seiner Sitzung am Donnerstag mit.

Mehr Kabarett, junge Serie, Satire und Dokus

Für die verbleibenden Talk-Formate sei eine "deutlich schärfere Profilbildung" möglich. Die freiwerdenden Sendeplätze sollten "im Sinne der Programmvielfalt mit Vorrang dafür genutzt werden, anspruchsvolle neue und jüngere Formate sowie Genrefarben zu entwickeln, die in der Programmmischung des "Ersten" bislang unterrepräsentiert sind", hieß es weiter in der Mitteilung. Dazu zählte der Rundfunkrat, der eine beratende Funktion innerhalb des Senders hat, unter anderem: Kabarett, junge Serie, Satire, Reportagen, Zeitgeschichte und Dokumentarfilm.

Auch interessant

Seit Herbst 2011 gibt es in der ARD fünf Spättalks zwischen Sonntag und Donnerstag. Innerhalb des Senderverbunds wird schon seit längerem über einen Abbau der Formate diskutiert. Am Sonntagabend talkt Günther Jauch, am Montag Frank Plasberg, dienstags Sandra Maischberger, mittwochs Anne Will und donnerstags Reinhold Beckmann. Den höchsten Marktanteil erzielt Jauch, den geringsten Beckmann.