Hannover. “Unser Song für Malmö“ heißt “Glorious“ - und Cascada tritt damit am 18. Mai für Deutschland beim Eurovision Song Contest an. Die Dance-Kombo um Sängerin Natalie Horler gewann am Donnerstagabend den deutschen Vorentscheid, der live im Ersten übertragen wurde.
Eigentlich war alles wie früher. Wie vor Lena. Nur dass Ralph Siegel nicht da war. Dafür aber zwölf Bands und Künstler, die nach Malmö wollten. Zum Eurovision Song Contest. Für Deutschland. Gewonnen hat nur eine. Natalie Horler – besser bekannt als Cascada
Kein Casting mehr und kein Stefan Raab. Statt vieler Sendungen ist die ARD nun wieder zurückgekehrt zu nur einer Entscheidungs-Show mit einem Dutzend Teilnehmer. Die wurden im Vorfeld festgelegt. Halbwegs bekannte Namen suchte man – von den Söhnen Mannheims und Cascada einmal abgesehen - am Abend dennoch vergeblich in der TUI-Arena in Hannover. Mehrere, so heißt es, hätten aus Angst vor einem schlechten Abschneiden in abgesagt. Schon ein zweiter Platz bei diesem Vorentscheid, wird ein Musik-Manager zitiert, sei „eine Niederlage“.
Ein Sammelsurium aus oft gehörtem Pop und ein paar Kuriositäten
Was blieb, verglich Thomas Schreiber, Chef der ARD-Unterhaltung und des deutschen ESC-Engagements mit einem „Melodienfestival“ und schwärmte von der „enormen Bandbreite“ der Teilnehmer. Letzlich aber war es nichts anders als ein Sammelsurium aus oft gehörtem Pop, versetzt mit ein paar Kuriositäten.
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Mancher Auftritt war nicht schlecht. Mobilée etwa, in und um Duisburg eine feste Größe, lieferten mit „Little Sister“ eine solide Show in Wohnzimmerdeko ab, während Künstler wie Finn Martin oder Blitzkids mvt. durchaus radiokompatible Nummern ablieferten. Und Saint Lu gebürtige Österreicherin mit Wahlheimat Berlin, könnte sich durchaus für den Titelsong des nächsten James Bond bewerben. Aber für einen guten Platz in Malmö hätte es wohl kaum gereicht.
Jury und Fernsehpublikum waren unterschiedlicher Meinung
Vom „Eurovision-Feeling de luxe“, das die ebenso souverän wie unterhaltsam durch den Abend führende Anke Engelke zu Beginn der perfekt inszenierten Show beschwor, war dann zunächst auch nur bei den Auftritten der ESC-Vorjahres-Siegerin Loreen und Lena etwas zu spüren.
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Am Ende waren die Jury – bestehend aus Roman Lob, Tim Bendzko, Mary Roos und Peter Urban – die Hörer der ARD Jugendwellen, die schon seit einer Woche abstimmen konnten und das Fernsehpublikum völlig gegensätzlicher Meinung. Während die „Experten“ Blitzkids mvt. auf den ersten Platz setzten, hatte beim Radiovolk LaBrassBanda die Nase vorn, während das TV-Publikum die meisten Punkte an Cascada gab, die damit auch den Gesamtsieg holte.
Nun fährt also die blonde Ex-Jurorin von DSDS nach Schweden, die vor allem in England und den USA und England schon Millionen Platten verkaufte. „Glorious“ heißt ihr Song und erinnert ein wenig an den Vorjahressieger „Euphoria“. Bleibt nur zu hoffen, dass damit in Malmö nicht alles wieder so wird wie früher.