Berlin. Es war kein normaler Dreh: Schauspieler Edgar Selge stand für den neuen Berliner “Tatort“ mit seinem Sohn Jakob Walser vor der Kamera. Selge spielte bis 2009 den Ermittler Tauber im “Polizeiruf 110“. In der “Tatort“-Folge “Machtlos“ ist er selbst der Täter. Er spielt einen Kindesentführer.

Edgar Selge und sein Sohn Jakob Walser sind am Sonntag (6. Januar, 20.15 Uhr) im Ersten in dem Berliner "Tatort: Machtlos" erstmals gemeinsam auf dem Bildschirm zu sehen. Selge stellt mit großer Intensität einen Kindesentführer dar, der schnell gefasst wird, sich aber beharrlich weigert, den Jungen freizulassen. Walser spielt in dem neuen "Tatort" den entfremdeten Sohn des Mannes, der seinen Vater dazu bringen soll, das Versteck zu verraten.

"Tatort"-Ermittler holten sich Nachhilfe bei echten Polizisten

Die "Tatort"-Fahnder Ritter und Stark, Dominic Raacke und Boris Aljinovic, haben für diese Folge Nachhilfe bei echten Polizisten genommen. Das hilft, manches Klischee zu umschiffen.

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Für Selge war die erste Zusammenarbeit mit seinem Sohn Jakob vor der Kamera eine besondere Erfahrung. "Man entdeckt im gemeinsamen Spiel vor allem die Fremdheit des Partners", sagte Selge. "Und das verwirrt einen, wenn man sich eigentlich gut kennt." Aber es sei gleichzeitig natürlich auch ein Vergnügen. Für den Walser-Enkel Jakob, sonst am Theater aktiv, war es der erste Profi-Auftritt vor der Kamera.

Er sehe seinen Sohn nach dieser Arbeit mit anderen Augen, sagte Selge. "Ich kenne das, ich spiele ja sehr viel auch mit meiner Frau Franziska Walser zusammen. Deswegen macht man das auch gerne, weil man dadurch sich selbst und den anderen immer wieder neu erfährt", betonte der 64-Jährige. Franziska Walser ist die Tochter von Martin Walser.

Selge spielte Tauber im "Polizeiruf 110"

Bis 2009 war der Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler über Jahre als einarmiger und einzelgängerischer Kommissar Tauber im "Polizeiruf 110" aus München zu sehen. Er vermisse die Rolle nicht, sagte der Grimme-Preisträger. Er habe sie "sehr, sehr gerne gespielt, und wir haben auch alle Seiten dieser Figur gezeigt".

Der zweite Dortmund-"Tatort"

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"Machtlos" ist ein gelungener "Tatort"

Aber irgendwann schlage dann doch einfach die Routine durch. "Und ich versuche es zu vermeiden, dass dieser Beruf, den ich aus Freude am Ausdruck ausübe, plötzlich routiniert wird."

Der Tatort "Machtlos" von Regisseur Klaus Krämer ("Hitchcock und Frau Wernicke") verzettelt sich nicht. Es gibt viel Verhör, dafür kein Privatleben der Fahnder: Die Gleichung geht auf. (dpa/dapd)