New York/Berlin. Die deutsche Fernsehproduktion “Musik als Waffe“ wurde mit dem renommierten US-Fernsehpreis ausgezeichnet. Die Koproduktion von ZDF und Arte untersucht den Zusammenhang von Gewalt, Krieg und Musik. Bei der 40. Verleihung der International Emmy Awards waren 40 Produktionen aus 15 Ländern nominiert.

Zu den Gewinnern der International Emmy Awards zählt in diesem Jahr auch eine deutsche Fernsehproduktion. Die Dokumentation "Musik als Waffe" ("Songs of War"), eine Koproduktion von ZDF und Arte, gewann am Montagabend den renommierten US-Fernsehpreis in der Kategorie Künstlerische Sendung. Die ZDF-Auftragsproduktion "Der Wettlauf zum Südpol", die bei den Dokumentationen nominiert war, zog dagegen den Kürzeren.

Für die 40. Verleihung der International Emmy Awards waren in neun Kategorien 40 Produktionen aus 15 Ländern nominiert. Ausgezeichnet wurden in New York neben dem deutschen Beitrag Produktionen aus Argentinien, Brasilien, Großbritannien, Australien und Frankreich. Britische Fernsehproduktionen waren mit sieben Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen - zwei Mal waren sie erfolgreich. Zum ersten Mal gingen beide Preise für die Schauspielleistungen an einen Darsteller und eine Darstellerin aus derselben Serie: "Television x La Inclusion" aus Argentinien.

Zusammenhang von Musik und Gewalt

Die internationalen Emmys, die an außerhalb der USA realisierte Fernsehproduktionen gehen, werden von der International Academy of Television Arts & Sciences vergeben, der Internationalen Akademie für Fernsehkünste und -wissenschaften.

Emmy Awards

Paula Abdul und Jane Lynch begrüßen am Sonntagabend die Gäste bei der 63. Emmy Award Verleihung in Los Angeles. Die US-Serie
Paula Abdul und Jane Lynch begrüßen am Sonntagabend die Gäste bei der 63. Emmy Award Verleihung in Los Angeles. Die US-Serie "Mad Men" ... © REUTERS
... erhielt zum vierten Mal die begehrte Auszeichnung als beste Drama-Serie. Die Filmstaffel um durchgeknallte Mitarbeiter einer Werbeagentur in den 60er-Jahren setzte sich gegen die mitfavorisierte Serie
... erhielt zum vierten Mal die begehrte Auszeichnung als beste Drama-Serie. Die Filmstaffel um durchgeknallte Mitarbeiter einer Werbeagentur in den 60er-Jahren setzte sich gegen die mitfavorisierte Serie "Broadway Empire" durch, deren Regisseur Martin Scorsese immerhin den Emmy für die beste Regie erhielt. Mad-Men-Darstellerin Elisabeth Moss ... © AP
Matthew Weiner und sein Preis.
Matthew Weiner und sein Preis. © AP
Stolz und Freude auch beim Rest der weiblichen Mad-Men-Belegschaft: (v.l.)  Jessica Pare, Kiernan Shipka, Elisabeth Moss, Christina Hendricks und Anne Dudek.
Stolz und Freude auch beim Rest der weiblichen Mad-Men-Belegschaft: (v.l.) Jessica Pare, Kiernan Shipka, Elisabeth Moss, Christina Hendricks und Anne Dudek. © REUTERS
Auch
Auch "Modern Family" räumte ordentlich ab: einen Emmy für die beste Komödie, zudem vier weitere Emmys für die besten Nebendarsteller, einen für Regie sowie einen fürs Drehbuch. © AP
"Modern Family"-Drehbuchautor Steven Levitan (r.) und der Rest der Mannschaft ... © AP
Kate Winslet und Guy Pearce freuen sich gemeinsam über ihre Emmys als beste Schauspieler in den Miniserien
Kate Winslet und Guy Pearce freuen sich gemeinsam über ihre Emmys als beste Schauspieler in den Miniserien "Downtown Abbey" bzw. "Mildred Pierce". © REUTERS
Und nach der Preisverleihung bat der Gouverneur zum Ball, ...
Und nach der Preisverleihung bat der Gouverneur zum Ball, ... © REUTERS
... Peter Dinklage und...
... Peter Dinklage und... © REUTERS
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Die Dokumentation "Musik als Waffe" untersucht den "Zusammenhang von Gewalt, Krieg und Musik". Nach den Worten des ZDF macht sie "in kurzen historischen Exkursen die Geschichte des Einsatzes von Musik zu Kriegszwecken deutlich und führt drastisch vor Augen - und Ohren - wie etwas eigentlich Reines und Schönes in den Händen von Militärstrategen und Folterknechten zu einer furchterregenden psychologischen Waffe werden kann". Der Film wurde im Juli 2011 auf Arte ausgestrahlt.

Im vergangenen Jahr waren deutsche Produktionen bei den internationalen Emmys leer ausgegangen. Lediglich die Auszeichnung der schwedischen "Millenium"-Reihe nach den Krimis von Stieg Larsson als beste Mini-Serie konnte das ZDF als Koproduzent feiern. Britische Produktionen hatten fünf Preise erhalten. (dapd)