Berlin/Mainz. Die Katzenmütze auf dem Kopf hatte US-Schauspieler Tom Hanks offenbar nicht so gut gefallen: Offen kritisierte er das Konzept der Spielshow “Wetten, dass...?“. Jetzt ruderte in einem Interview zurück: “Hey, es war trotzdem ein Spaß. Und im amerikanischen Fernsehen haben wir sicher schon dümmere Sachen gezeigt.“

Hollywoodstar Tom Hanks hat nach seinem Auftritt bei "Wetten, dass..?" nicht mit Kritik an der ZDF-Sendung gespart. "Ich weiß gar nicht genau, was wir da gemacht haben", sagte Hanks der "Bild"-Zeitung. Auch Schauspielkollegin Halle Berry, die ebenfalls Gast in der von Markus Lanz moderierten Samstagabendshow war, zeigte sich irritiert.

Jetzt ruderte Hanks zurück. In einem Interview mit Spiegel Online erklärte er: "Hey, es war trotzdem ein Spaß. Und im amerikanischen Fernsehen haben wir sicher schon dümmere Sachen gezeigt." Immerhin habe Deutschland "Lola rennt" auf der einen und "Wetten, dass..?" auf der anderen Seite des kulturellen Spektrums.

ZDF kann "Wetten, dass..?"-Schelte von Hanks nicht nachvollziehen

Das ZDF will trotz der Kritik von Tom Hanks am neuen "Wetten, dass.."-Konzept festhalten. "In der Vergangenheit war ein Kritikpunkt an der Sendung, dass die Hollywood-Stars meist nur kurz auf der Couch dabei waren und damit den Eindruck vermittelten, lediglich zu Promotion-Zwecken in der Sendung zu sein", teilte der Sender am Montag mit. Das neue Konzept mit Moderator Markus Lanz sehe vor, "dass die Wetten im Mittelpunkt stehen und jeder prominente Wettpate eng mit seinem Wettkandidaten verbunden ist".

Hanks und seine Kollegin Halle Berry waren neben Popsänger Robbie Williams die Stargäste der "Wetten, dass.."-Sendung am Samstagabend. Moderator Markus Lanz bezeichnete Hanks gar als "den größten Schauspieler dieser Erde". Nach ihrem Auftritt äußerten sich die beiden US-Stars verwirrt über die ZDF-Show. Bei dem Sender stieß dies auf Unverständnis: "Von einer Verstimmung bei Tom Hanks und Halle Berry war auch nach der Sendung nichts zu spüren", hieß es in der Erklärung weiter.

"Wetten, dass..?"-Auftritt von Hanks lief nicht nach seinen Vorstellungen

Hanks ließ seinem Ärger in mehreren Interviews freien Lauf. "Wie könnt ihr Deutschen euch eine solche Show drei lange Stunden lang anschauen?", sagte der 56-Jährige. "Unsere PR-Experten hatten gesagt: Das ist die Nummer-Eins-Show in Deutschland; eine Show, so wichtig wie die Oscar-Verleihung. Sogar Michael Jackson ist hier schon aufgetreten. Du musst das machen."

Sein Auftritt als Wettpate und Gast auf der Couch verlief dann aber offenbar nicht nach seinen Vorstellungen: "Okay, sagte ich, ich mach's und im nächsten Moment hatte ich eine Katzenmütze auf dem Kopf. Ich habe mich dann gefragt: Wie hilft mir das, Werbung für 'Cloud Atlas' zu machen"

Halle Berry kritisiert die Übersetzung bei "Wetten, dass..?"

Die 46-jährige Berry sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung": "Ich war völlig durcheinander". Die Übersetzung sei nicht die allerbeste gewesen, außerdem habe ihr Kopfhörer nicht richtig im Ohr gesteckt. "Ich habe überhaupt nicht alles verstanden", klagte sie.

Hanks gestand dem Blatt: "Ich war vor ein paar Jahren schon mal in dieser Show, damals mit Leonardo DiCaprio. Ich habe die Show damals nicht verstanden, und ich verstehe sie heute noch weniger." Der rbb-Sender Radio 88,8 zitierte den Schauspieler mit den Worten: "Ich hab zugeguckt, wie der Moderator in einem Sack um mich rumhüpft - wenn das nicht Hochqualitätsfernsehen ist!" Wenn in den USA jemand eine vier Stunden lange Fernsehshow mache, wäre jeder Verantwortliche am Tag darauf gefeuert worden.

Mit der Quote konnten Moderator und Sender aber auch dieses Mal zufrieden sein. Nach durchschnittlich 13,62 Millionen Fernsehzuschauern bei der Lanz-Premiere im Oktober schalteten am Samstagabend nun 10,74 Millionen Menschen ein. (dapd)