Köln.. Der neue Moderator von “The Voice of Germany“, Thore Schölermann, kann sich herrlich uncool begeistern. Er muss wohl schwärmen, das gehört zum neuen Job. Doch so, wie ihm das Herz übergeht, wenn er von den Dreharbeiten zur zweiten Staffel spricht, besteht kein Zweifel: Dieser Jungspund ist wirklich ganz aus dem Häuschen.
Zum vereinbarten Treffen in einem Kölner Café kommt er ein halbes Stündchen zu spät. Ob er am Abend vorher wohl seinen Geburtstag etwas zu feste gefeiert hat? Mitnichten: Thore Schölermann saß im falschen Café und ist nun untröstlich. „Entschuldigen Sie bitte vielmals.“ Aber gerne. Denn wie könnte man diesem netten Kerl denn böse sein?
Smart ist er, voll jungenhaftem Charme und erfrischend natürlich. Mit dieser Mischung überzeugte der 28-Jährige die Jury, die einen neuen Moderator für „The Voice of Germany“ suchen musste, nachdem Stefan Gödde beschlossen hatte, sich künftig auf „Galileo“ zu konzentrieren. Als Schölermann zum Vorsprechen ging, wusste er nicht, für welche Sendung er sich bewarb. Er wusste nur, es wird eine Casting-Show – und war skeptisch. „Aber dann – es war einfach nur geil: Ich habe nicht eine Sekunde gezögert.“
Moderatoren-Job bei "The Voice" als "Riesenchance"
„The Voice of Germany“: Die Show mit Nena und Xavier Naidoo in der Jury landete in ihrer ersten Staffel 2011 einen Überraschungserfolg, zu einer Zeit, als Castings längst auf dem absteigenden Ast waren, holte sie sich jüngst gar den Deutschen Fernsehpreis. Zu Recht, findet Schölermann: „Das ist Fernsehen, wie ich es noch nicht erlebt habe.“ Alles nicht abgesprochen, alles authentisch, „hundert Prozent echt“.
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Weil sich niemand verbiegen muss und niemand verbogen wird, deshalb sei die Sendung so gut. Er muss wohl schwärmen, das gehört zum Job. Doch so, wie ihm das Herz übergeht, wenn er von den Dreharbeiten zur zweiten Staffel spricht, besteht kein Zweifel: Dieser Jungspund, der sich so herrlich uncool begeistern kann, ist wirklich ganz aus dem Häuschen.
Als „Riesenchance“ begreift der Iserlohner seinen neuen Job bei „The Voice of Germany“. Dabei hat er längst eine beachtliche Fangemeinde: Seit 2006 spielt er in der ARD-Vorabendserie „Verbotene Liebe“ die Rolle des schwulen Christian Mann. Die muss nun ruhen: Für „The Voice“ stieg der Thore Schölermann aus der Serie aus – vorübergehend, wie er ausdrücklich betont. Und überhaupt will Schölermann kein schlechtes Wort über die Soap hören: „Ich bin so dankbar für die Zeit dort, das war die beste Schule, die man sich denken kann. Und außerdem hat er seine Freundin dort kennengelernt: Jana Julie Kilka, sie spielt die Jessica Stiehl.
Bei der ersten Aufzeichnung war Thore Schölermann aufgeregt
So viel er dort auch gelernt haben mag, für einen Schauspieler ist Moderation doch etwas Neues. Und entsprechend aufgeregt war Schölermann bei der ersten Aufzeichnung. „Es fiel mir nicht leicht, keine Rolle zu spielen, sondern einfach ich selbst zu sein.“ Schwierig sei das gewesen, schwieriger auch als bei „taff“, dem Magazin, das er schon ein paar Mal moderieren durfte.
„Bei ,The Voice’ bin ich allein auf der Bühne, muss spontan reagieren.“ Dazu der Knopf im Ohr, das Publikum im Saal, die Kandidaten, die betreut sein wollen, das eingespielte Team. „Das musste sich erst einmal eingrooven.“ Doch die anderen hätten es ihm leicht gemacht: „Das ist echt wie eine Familie.“
Respekt und Aufrichtigkeit den "The Voice"-Kandidaten gegenüber
Dabei ist dem Neuen im "The Voice"-Team durchaus klar, dass er nicht die Hauptrolle spielt. Dennoch will er der Show seinen Stempel aufdrücken: „Ich will die Kandidaten an die Hand nehmen, ihnen mit Aufrichtigkeit und Respekt begegnen. Ihnen das Gefühl geben, dass es gut ist, dass sie da sind.“ Vorführen will er keinen. Und wenn dann doch mal das Angebot von Bohlen kommt? „Nein, das könnte ich nicht“, sagt Schölermann ganz ernsthaft. Und fügt dann grinsend hinzu: „Sollten Sie mich doch mal irgendwann da sehen, müssen wir noch mal reden . . .“
Noch einen Grund für Thore Schölermann gibt es, bei ProSieben gar nicht weg zu wollen: „Ich darf endlich bei Stefan Raabs Stockcar-Rennen mitmachen, davon hab ich immer geträumt.“ Noch ein verschmitztes Lächeln, dann muss er auch schon los, er ist schließlich spät dran. Zuhause, auf dem elterlichen Hof in Iserlohn, muss noch Holz gemacht werden. Die Waldarbeit mit der Motorsäge: Thore Schölermann freut sich darauf. „Das erdet mich. Und es ist einfach supergut, um runterzukommen.“