Essen. Italien ist Europameister – zumindest beim Autoball. Der Wettstreit aus der Ideenschmiede von Stefan Raab endete am Samstag auf ProSieben mit einem spannenden Finale zwischen Deutschland - vertreten durch Stefan Raab - und Italien - für das Giovanni Zarrella fuhr. Unterhaltungskönig des Abends wurde aber Rapper Eko Fresh.
Eine Woche vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine hat Deutschland unter Stefan Raabs Hilfe mit dem Jubeltraining begonnen. Sieger der „Autoball-EM 2012“ wurde Raab allerdings nicht. Diesen Titel schnappte sich Giovanni Zarrella, der für Italien antrat. Damit ist Zarrella nun sowohl Welt- als auch Europameister. Sieger der Herzen wurde aber Rapper Eko Fresh.
Autoball: Zwei zunehmend schrottreife Kleinwagen jagen zwischen vier Banden einem großen Luftgefüllten Ball hinterher, den die Fahrer in ein überdimensionales Tor bugsieren wollen. Ein Spiel dauert fünf Minuten – meistens jedoch länger, weil die Helfer zwischendurch Autoteile vom Spielfeld entfernen müssen.
Für seine „Autoball-EM 2012“ auf ProSieben hatte Stefan Raab noch sieben weitere Konkurrenten mobilisieren können. Haushohe Favoriten waren neben Raab der amtierende Weltmeister Giovanni Zarrella (Italien), Joey Kelly (Irland) und Christian Clerici (Österreich, sonst ja eher keine Fußballnation). Als Außenseiter kamen hinzu: Moderator Harry Wijnvoord (Niederlande), Schauspieler Manuel Cortez (Portugal), Dschungelkönig Ross Antony (England) und Rappe Eko Fresh (Türkei).
Favoriten starteten schwach, holten dann aber auf
Allerdings präsentierten sich nicht alles Favoriten von Anfang an siegessicher. Raab trat in seinem ersten Spiel gegen Joey Kelly an beide gönnten dem anderen kein Tor. Nach mehreren Fouls von Seiten Joey Kellys, der dafür auch eine gelbe Karte kassierte, stand es am Ende mit 1:1 unentschieden. Erst nach und nach kamen beide ins Spiel.
Lockerer und eleganter sammelte hingegen Giovanni Zarrella seine Punkte ein. Trotz anhaltender Buh-Rufe aus dem Publikum gewann er gleich die erste Partie gegen Christian Clerici mit 4:0, kam später gegen Eko Fresh mit 9:1 sogar einem zweistelligen Sieg gefährlich nahe.
Überraschend gekonnt ging Harry Wijnvoord mit Ball und Wagen um. Der 63-jährige Moderator („Der Preis ist heiß“, oder wie „Fieldreporter“ Elton meinte: „Der Greis ist heiß“) rang Ross Antony im ersten Spiel einen 4:2-Sieg ab, scheiterte dann aber an Stefan Raab (6:1) und Joey Kelly (5:0).
Mit Vollgas beim Autoball in die Bande
Ohne Führerschein, aber mit einem richtig schweren Bleifuß versuchte Rapper Eko Fresh, die Ehre seines Heimatlandes, der Türkei, zu verteidigen. Ein Versuch, der zwar zum Scheitern verurteilt, dafür aber ziemlich amüsant war. Sein erstes Spiel gegen Portugal, vertreten durch Manuel Cortez, sah eher aus wie die erste Fahrstunde denn wie ein Spiel. Nachdem der 28-Jährige endlich den Trick mit der Schaltung und der Kupplung raushatte, gab es für ihn kein Halten mehr.
Einen Angriff Portugals wehrte er geschickt ab, vergaß dann aber zu bremsen und krachte im vollen Tempo in die Bande. Die Bordkamera zeigte in Zeitlupe, dass dieses Manöver vom Fahrer so nicht geplant gewesen war. Wenige Sekunden später muss das Auto von Manuel Cortez als Bremsklotz für den türkischen Wagen herhalten. Die ursprüngliche Form der beiden Kleinwagen konnte man von da an nur noch erahnen. Das Auto von Eko Fresh war sogar so stark beschädigt, dass er mit seinem Ersatzfahrzeug weiterspielen musste.
Obwohl pro Spiel eigentlich nur fünf Minuten angesetzt waren, zog sich die Partie Portugal vs. Türkei sehr in die Länge. Das lag vor allem daran, dass die Helfer minutenlang damit beschäftigt waren, das Spielfeld von Glassplittern, Autoteilen und geplatzten Bällen zu befreien. Eko Fresh wartete derweil sichtlich aufgeregt in seinem Wagen und bemerkte dabei nicht, dass die Scheibenwischer unaufhörlich auf Hochtouren liefen. Darüber bekam sich sogar Kommentator Frank Buschmann vor Lachen nicht mehr ein.
Eko Fresh und der Scheibenwischer
Die Zuschauer in der Lanxess-Arena stimmten eine La-Ola-Welle im Rhythmus der Scheibenwischer an. Ein Gag, den auch Stefan Raab später gerne noch einmal wieder aufnahm. Eko Fresh war sein ganzer Auftritt letztlich doch ein bisschen peinlich: „Ja, das war lustisch und so weiter“, meinte er nach Ende des Spiels, er wolle sich aber bei den Helfern noch einmal dafür entschuldigen, dass er ihnen so viel Arbeit gemacht habe.
Stock Car Crash auf Schalke
Eko Fresh steigerte seine Leistung zwar von Spiel zu Spiel – gegen Österreich erkämpfte er sich sogar zwei wohlverdiente Tore (Endstand 5:2) – in die nächste Runde schaffte er es dann aber doch nicht. Die machten die Favoriten unter sich aus. Irland unterlag Italien mit 2:0, Deutschland wies Österreich mit 5:2 in seine Schranken. So standen sich im Finale der amtierende Weltmeister und der Titelverteidiger gegenüber. Zarrella ging bald schon in Führung, was Raabs Ehrgeiz nur umso mehr anstachelte, der dann das 1:1 erzwang. Kurz vor Spielende machte Italien dann aber das entscheidende Tor. Mit einem harterkämpften 2:1 wurde Giovanni Zarrella der „Autoball-Europameister 2012“ bei ProSieben.