Essen. Das Dschungelcamp 2012 ist vorbei und Königin Brigitte Nielsen hat ihre Regentschaft angetreten. Am Sonntagabend feierte RTL schon das große Wiedersehen der Teilnehmer von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, schließlich hatten sich manche eine ganze Woche nicht mehr gesehen.
Es ist überstanden. Mit dem großen Wiedersehen aller Teilnehmer von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ging die bislang wohl harmonischste und somit langweiligste Staffel des Dschungelcamps zu Ende. Da wurde sich gegenseitig die große Wertschätzung geheuchelt, die wenigen vorhandenen Streitereien relativiert und Vincent Ravens vermeintlich homophobe Äußerungen (Man erinnere sich an die „Tunten-Hosen“) als Schweizer Mundart im Einklang mit einem Kindheitstrauma des Rabenvaters abgetan. Auch Ramona „Rambona“ Leiß war so gut drauf, dass man sich gewünscht hätte, irgendjemand möge doch bitte schmutziges Geschirr in die Sendung schmuggeln um ihren Diktatoren-Modus zu aktivieren.
Bei so viel Friede, Freude, Eierkuchen hätte es nur noch gefehlt, dass Martin Kesici (ja, er war tatsächlich auch im Dschungelcamp dieses Jahr, man ist geneigt, dies zu vergessen) seine Klampfe rausholt und mit den anderen zehn Teilnehmern „Kumbaya“ angestimmt hätte. Vermutlich wäre das immer noch besser gewesen als Culcha Candelas Angriff auf die Trommelfelle mit ihrer „Dschungelcamp-Hymne“, einem vollkommen überflüssigen Titel namens „Wildes Ding“.
Die inoffizielle Hymne des diesjährigen Dschungelcamps war ohnehin der sommerigste Winterhit aller Zeiten: Michel Tèlos portugiesischer Schlüpferstürmer „Ai Se Eu Te Pego“, ein Lied das zu 90 Prozent aus dem Refrain besteht. Dieser wurde von Daniel „D-Lo“ Lopes (für den das gleiche gilt wie für Martin Kesici) und Ailton quasi in einer Dauerschleife geträllert, sodass RTL immerhin schon fünf Sendeminuten der Abschiedsshow damit füllen konnte.
„Sexy Sport Clips“ mit Micaela Schäfer
Ein weiterer Sendezeitfüller war – wie sollte es anders sein? – die notorisch unbekleidete Micaela Schäfer. Ihre „Highlights“ beschränkten sich größtenteils auf Großaufnahmen ihres Gesäßes und ihrer ballon-artigen Oberweite. Immerhin zeigte RTL sich total jugendschutzkonform und sendete die Schäfer’sche Peepshow erst nach 22 Uhr. Quasi so wie die „Sexy Sport Clips“ auf Sport1, nur ohne die gebührenpflichtige Telefonnummer
Wirkliche Neuigkeiten waren jedoch erwartungsgemäß rar gesät. Jazzy hat dankenswerterweise angekündigt, keine neue Single aufzunehmen, Kim „Gloss“ Debkowski hat ihre Haut nach gut zwei Wochen Luftzufuhr wieder im Stil „Osteuropäische Straßenschwalbe“ angemalt und Ailton hat noch keinen neuen Verein gefunden. Dabei würde er so gerne in Frankfurt anheuern, da er sich im Dschungelcamp so an Eintracht gewöhnt hat.
Auch Dirk Bach und Sonja Zietlow mit angezogener Handbremse
Selbst die sonst so bissigen Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach waren enttäuschend handzahm, da hätte RTL direkt Steffen Hallaschka und Frauke Ludowig einsetzen können. So wirkte die Sendung – ebenso wie Brigitte Nielsen – insgesamt „stark zusammengerafft“, wie Bach es hinsichtlich des „Die größten Dschungelcamp-Streits 2012“-Einspielers ausdrückte.
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