Essen. . Die Suche nach dem RTL-„Supertalent“ ging am Freitag in eine neue Runde. Dabei gab sich Dieter Bohlen als erfahrener Produzent: Talente ernteten Kritik, andere erhielten ein müdes Lächeln - und Thomas Anders einen Seitenhieb.

Neue Staffel – altes Muster. Die Auftaktfolge von „Das Supertalent“ 2011 bot wenig Überraschendes. Zur gewohnten Zeit, um 20.15 Uhr, allerdings an einem anderen Wochentag (Freitag statt Samstag) trat eine Handvoll Kandidaten vor die Jury. Motsi Mabuse, Sylvie van der Vaart und der obligatorische Dieter Bohlen bildeten das Dreigestirn, vor dem es zu bestehen galt.

Doch der ach so gefürchtete „Poptitan“ hielt sich diesmal mit seinen berüchtigten Sprüchesalven a la „Du klingst wie Schweine im Weltall – unter Vollnarkose“ zurück. Stattdessen gab er den vermeintlich erfahrenen Produzenten. Schlechte Kandidaten bekamen höchstens ein höhnisches Grinsen, viele gute Kandidaten steckten unnötig Kritik ein.

Sven Müller gestand vor seinem Auftritt kleinlaut, unter seinem Äußeren zu leiden und deshalb noch nie vor größerem Publikum gesungen zu haben. Das Publikum motivierte den schüchternen Sänger, der eine beeindruckende Interpretation von „Can you feel the love tonight“ ablieferte. Die anwesenden Zuschauer waren begeistert. Bohlen weniger. „Also ganz ehrlich, wenn du so bei den Plattenbossen klingeln würdest, du kämst nicht mal bis zum Gästeklo“, ekelte das Jury-Urgestein.

„Du klingst genau wie Thomas Anders“

Ebenso hochnäsig zeigte sich Bohlen bei einem jungen Punker, der nach dunkler Drogenvergangenheit beim Supertalent auf den Neustart hoffte. Unerwarteter Weise entpuppte sich der junge Mann trotz wildem Aussehen als talentierter Klavierspieler. Doch Bohlen konnte es kaum einer recht machen. Der selbsternannte „Poptitan“ kritisierte, meckerte und tat die gute Leistung als „Gedudel“ ab.

Bohlens Supertalent

Diese Jury macht sich wieder auf die Suche nach einem neuen Supertalent: Sylvie van der Vaart, Dieter Bohlen und - neu im Club - Jurorin Motsi Mabuse. Diese Damen...
Diese Jury macht sich wieder auf die Suche nach einem neuen Supertalent: Sylvie van der Vaart, Dieter Bohlen und - neu im Club - Jurorin Motsi Mabuse. Diese Damen...
...kommentieren Daniel Hartwich und Marco Schreyl. Die Kandidaten...
...kommentieren Daniel Hartwich und Marco Schreyl. Die Kandidaten...
...der ersten Show: Zalem El-Zein, Kevin Dufen und  Pierre Mettbach. Die schwarz geschminkten Jungs...
...der ersten Show: Zalem El-Zein, Kevin Dufen und Pierre Mettbach. Die schwarz geschminkten Jungs...
...auf Stöckelschuhen stammen aus Duisburg.
...auf Stöckelschuhen stammen aus Duisburg.
...hat seinen Teddybären...
...hat seinen Teddybären...
...lassen für die Show ihre Hüllen fallen.
...lassen für die Show ihre Hüllen fallen.
Daniel Wurtzel.
Daniel Wurtzel.
Daniel Wurtzel.
Daniel Wurtzel.
Daniel Wurtzel.
Daniel Wurtzel.
1/9

Es schien, als wolle Bohlen sein Revier als Musiker und Produzent markieren. Vielleicht war das Ex-Modern-Talking-Mitglied aber auch nur so schlecht gelaunt wegen der Buchveröffentlichung von Thomas Anders, wenige Tage vor der neuen Staffel. „100 Prozent Anders“ rechnet schonungslos mit Dieter Bohlen ab. Das könnte ihm die Laune verhagelt haben. Bohlens Seitenhieb gegen seinen Ex-Kollgen: „Du klingst genau wie Thomas Anders“, deutet darauf hin.

Fast schon zur Nebensache gerieten die anderen beiden Jurymitglieder, Sylvie van der Vaart und Motsi Mabuse. Während sich Sylvie allerdings betont naiv gab und einen peinlichen Auftritt als Woody Woodpecker hinlegte, trug Motsi nicht allzu viel zur Auftaktsendung bei. Außer ihrer offensichtlichen Tierphobie (ein kleiner Affe einer Tiertrainerin ließ sie von ihrem Platz flüchten) und einem angeekeltem Gesicht beim Anblick eines Verrenkungs-Künstlers bekamen die Zuschauer wenig von ihr zu sehen. Doch die Tänzerin ist ja erst das erste Mal beim „Supertalent“ zu sehen. Erfahrungen sammelte sie allerdings bereits bei der Tanzshow „Let’s dance“, ebenfalls eine RTL-Produktion, wo sie in der Jury saß.

Großes Zuschauerinteresse

Die Auftaktsendung der fünften Staffel von "Das Supertalent" kam beim TV-Publikum gut an: Durchschnittlich 7,3 Millionen Zuschauer ab drei Jahre schalteten am Freitagabend die RTL-Show ein, wie der Sender am Samstag in Köln mitteilte. Das entspreche einem Marktanteil von rund 25 Prozent.

Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte die Castingshow einen Marktanteil 4,15 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von 36,5 Prozent. (mit Material von dapd)