Essen. . Mit der fünfteiligen Doku-Reihe „Der Heilige Krieg“ geht das ZDF jetzt den geschichtlichen Ursprüngen der ewigen Spannungen zwischen Muslimen und Christen auf den Grund. Den Auftakt bildet am Dienstag der Film „Das Schwert der Propheten“.
Seit dem Terroranschlag auf das World Trade Center wird der bewaffnete Kampf im Namen Allahs als reale Bedrohung für die westliche Welt empfunden. Die Angst vor fanatisierten Muslimen und dem angeblich „Heiligen“ Krieg von Al El Kaida hat sich in unser Bewusstsein gebrannt. Mit der fünfteiligen Doku-Reihe „Der Heilige Krieg“ geht das ZDF im Vorfeld des zehnten Jahrestages von 9/11 den geschichtlichen Ursprüngen der ewigen Spannungen zwischen Muslimen und Christen nach.
Dabei werden beide Sichtweisen geschildert. So gelten die Kreuzzüge des Mittelalters nicht nur vielen Islamisten als Symbol für westliche Aggression und Unterdrückung, gipfelnd in der blutigen Schlacht um Jerusalem 1099. Die Reihe macht deutlich, wie bis heute religiöse Gefühle für politische Zwecke missbraucht werden. Und dass kein Krieg heilig ist. Maßgebliche muslimische Rechtsgelehrte verurteilen übrigens den „Heiligen“ Krieg von Al Kaida als Anmaßung und verbrecherischen Irrweg.
Wissenslücken füllen
Nach dem großen Erfolg des Projektes „Die Deutschen“ setzt das ZDF erneut auf die bewährten Mittel massentauglicher Geschichtsvermittlung. In Spielszenen erwachen die historischen Protagonisten zum Leben, mit Hilfe von Computer-Animationen ließen sich die Schauplätze aus vielen Jahrhunderten rekonstruieren. Viel Blut fließt in den Kampf- und Schlachtszenen, die manchem Historienschinken im Kino gerecht werden.
Immer wieder werden führende Wissenschaftler eingeblendet, die erklären, wie sich das Verhältnis der Religionen und Kulturen durch die „Heiligen Kriege“ veränderte. Puristen mögen über die bilderbuchhafte, populäre Form des Geschichtsunterrichts nach Art von Guido Knopp die Nase rümpfen. Wem aber von knochentrockenen Paukern das Interesse an historischen Zusammenhängen ausgetrieben wurde, der kann hier seine Wissenslücken füllen. Und kommt vielleicht zu neuen Erkenntnissen.
Mauren in Spanien
Den Auftakt bildet am Dienstag, 16. August, 20.15 Uhr, der Film „Das Schwert des Propheten“, in dem die Epoche von der Entstehung des Islam im Jahr 622 bis zu den ersten Machtkämpfen auf europäischem Boden geht. Schon 711 landeten die Mauren an der Südküste Spaniens. Die weiteren Folgen werden im Wechsel sonntags um 19.30 Uhr und dienstags um 20.15 Uhr ausgestrahlt.