Essen. . In der siebten DSDS-Mottoshow hat es einen Favoriten getroffen: Der 16-jährige Sebastian Wurth aus Wipperfürth musste gehen. Dabei hatte er drei beeindruckende Auftritte gezeigt. Ganz im Gegensatz zu Marco Angelini, der gleich mit ein paar schiefen Tönen in sein erstes Lied startete.
Es sieht so aus, als habe die achte DSDS-Staffel tatsächlich einige überlebensfähige Musiker hervorgebracht. Denn wenn man den Experten in der Jury glauben will, braucht ein Superstar vor allem eines: einen eigenen Stil. Den bewiesen in der siebten Mottoshow alle Kandidaten – bis auf Marco Angelini. Trotzdem stimmten genug Zuschauer für ihn ab. Zu wenige waren es bei Sebastian Wurth. Er ist nicht mehr bei „Deutschland sucht den Superstar“ dabei.
Nach den chaotischen letzten Wochen – Nina Richels Zusammenbruch, die dramatische Autogrammstunde im Centro und natürlich die peinliche Nummernpanne – konzentrierten sich die Kandidaten gestern wieder mal aufs Singen. Das war auch ratsam, denn immerhin hatten die verbliebenen fünf Teilnehmer jeweils drei Lieder zu präsentieren. Inklusive Bühnenshow und Kostümwechsel war das eine echte Herausforderung. Aber auch da erkennt man den Superstar: Er ist im Stress, und hat trotzdem Spaß dabei.
Ardian, der Disco-Macho
Dieses Prinzip brachte Macho Ardian Bujupi auf den Punkt: „Wenn man Spaß hat, dann ist man auch gut.“ Offenbar wirkte bei ihm die Erinnerung an die letzte Show noch nach. Denn da war er von der Jury über den grünen Klee gelobt worden. Ein Gefühl, dass Ardian zuvor noch nicht allzu oft genießen durfte. An seinen Erfolg der 19-Jährige in der gestrigen Show allerdings nicht anknüpfen. Bei jedem seiner drei Songs war die Jury einer Meinung: „Das war nicht so gut wie letzte Woche“, meinte etwa Oberjuror Dieter Bohlen. Dabei war Ardian mit seiner Songauswahl voll in seinem Element. Ob als Backstreet Boy, bei „More“ von Usher oder beim 80er-Jahre-Klassiker „I just died in your arms tonight“ – Ardian steht die Rolle des Disco-Machos.
Eigentlich hat Sarah Engels nie etwas anderes sein wollen, als die DSDS-Balladenqueen. Die Erfahrung hat gezeigt: Das steht ihr auch am besten. Zwar sehen Sarahs Beine in Form und Farbe denen von Tina Turner verblüffend ähnlich, Tinas Rockerattitüde besitzt die 18-Jährige jedoch nicht. So war ihre Interpretation von „Simply the Best“ optisch ein Volltreffer, ansonsten aber nicht gerade überzeugend. Jurorin Fernanda Brandao, die eigentlich für ihre fachkundigen Urteile in Sachen Schuhe bekannt ist, entlarvte Sarah als Bewegungsmuffel. Und auch Bohlen meinte: „Du bist 18 Jahre alt und stehst da rum wie eine Bügelstation.“ Der Vergleich mit einer Jukebox wäre wohl treffender gewesen. Denn auch wenn Sarah ungern über die Bühne rennt, kommen aus ihrem Mund doch ganz viele tolle Töne. Das bewies sie mit ihrem dritten Lied, bei dem sie erneut in die „Footprints“ von Leona Lewis trat.
Küken „Wurthi“ muss gehen
Pietro hat seinen eigenen Stil so sehr perfektioniert, dass er wohl bald ein Patent anmelden muss: Für den einzigartigen, unvergleichlichen und unnachahmlichen „Pietro-Style“. Mit dem Pietro-Style kann man jedes x-beliebige Lied in einen lustigen Gute-Laune-Song verwandeln. In der siebten Mottoshow so geschehen mit Stevie Wonders „I just call to say I love you“, “To make you feel my love” von Kris Allen und zu guter Letzt mit dem DSDS-Hit schlechthin: “Sweat” von Inner Circle (oder Mehrzad feat. Menowin). Der Pietro-Style sorgt auch dafür, dass Juror und Zwangsproduzent Dieter Bohlen bei jeder Bewertung des 18-Jährigen einen seltsamen Gesichtsausdruck bekommt. Sein Blick ist dabei eine Mischung aus väterlichem Stolz und der Aussicht auf einen Top-Ten-Hit. Emotional fiel sein Fazit nach Pietros drittem Auftritt aus: Vom Texthänger beim Recall über das vermasselte „Que sera, sera“ auf den Malediven habe er sich toll entwickelt: „Es ist alles aufgegangen.“
Einzig und allein Marco Angelini schwächelte. Schiefe Töne beim ersten Hit „Hollywood Hills“ von Sunrise Avenue – und der Abend war für Marco gelaufen. Denn die Jury hatte die Gesangskarriere von Dr. Angelini gleich zu Anfang für tot erklärt. „Wenn ich dich im Radio hören würde, ich würde dich nicht wiedererkennen“, war Bohlens hartes Urteil. „Nein, das ist nichts Besonderes.“ Für Fernanda und Patrick Nuo passte Marco mit seinen Grimassen besser in ein Musical als auf die DSDS-Bühne.
DSDS-Küken Sebastian Wurth hatte seinen Stil gefunden. Er war der Junge mit der Gitarre. Das nahm man ihm ab. Oder in den Worten von Dieter Bohlen: „Eine Gitarre, eine Stimme – ehrlicher geht es nicht.“ Ein bisschen Milow, ein Schuss Nick Kamen und als Dessert ein geschluchztes „Oh Mandy“ – fertig ist der Mädchenschwarm. Und dabei blieb „Basti“ doch immer der Junge von nebenan. Ganz brav grüßte er nach seinem zweiten Auftritt seine Fans, die ihm beim Public Viewing in seiner Heimatstadt Wipperfürth die Daumen drückten. Trotzdem hat es für den 16-Jährigen nicht gereicht. Vielleicht braucht die Welt einfach keinen weiteren Teenie-Star.