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Kandidatin Zazou muss bei Deutschland sucht den Superstar die Koffer packen. Chef-Juror Dieter Bohlen hatte ihr „Gequake“ statt Talent attestiert. Überraschung des Abends war allerdings der Auftritt von Wackelkandidat Pietro.

Nach der Aufregung um die Autogrammstunde im Centro Oberhausen mit mehreren Verletzten und den Zahlendrehern in den Telefonnummern bei der vorherigen Sendung haben die Macher von DSDS für die sechste Mottoshow einen Gang herunter geschaltet.

Das Nummern-Debakel griff RTL in einem Clip auf. Die einheitliche Aussage von Kandidaten und Jury: Blöd gelaufen, und die Zusatzshow ist die einzig faire Lösung. Lediglich Moderator Marco Schreyl schien sein Fehler noch in den Knochen zu stecken. Dem Publikum stellte er sich als „Lieblingsprügelknabe“ vor und nahm beinahe kleinlaut das spitzzüngige „Wenn DU keine Fehler machst, dann kann nichts mehr schief gehen“ von Chef-Juror Dieter Bohlen hin.

Kleine Witzchen, wenig gewagte Kritik und auch ansonsten kaum Spektakel - so präsentierte sich Deutschland sucht den Superstar. Das Thema der Mottoshow war „Europa vs. Amerika“, und mehr oder weniger passend kamen die Jurymitglieder Patrick Nuo und Fernanda Brandao auf Motorrädern ins Studio. Doch noch nicht mal hier ein Fünkchen Spannung; die Juroren fuhren nicht selbst, ein kurzes Aufheulen der Motoren, und schon waren die Bikes wieder verschwunden.

Zazou Mall muss gehen

Die Kandidaten präsentierten Lieder europäischer und der amerikanischer Künstler. Souverän waren sie zumeist, und die Jury dementsprechend zufrieden.

Einzig bei der 26-jährigen Kandidatin Zazou Mall mussten Fernanda Brandao, Dieter Bohlen und Patrick Nuo Kritik üben. Ihr europäischer Titel „A Night Like This“ von Caro Emerald war für den Chefjuror lediglich „Gequake“. Und der amerikanische Titel, Shakiras Sommerhit „Waka Waka“, fiel bei allen drei Bewertern durch. Einstimmig sagten ihr Bohlen, Brandao und Nuo das Ende bei DSDS voraus. Da war dann am Ende auch die Entscheidung keine Überraschung. Neben Zazou Mall stand Marco Angelini als Wackelkandindat vor der Jury. Die 26-Jährige musste gehen. Schlechte Leistung und die Quittung folgten - zur Abwechslung mal eine logische Kausalkette in der Superstar-Such-Show. Aber auch gleichzeitig wieder der fade Geschmack der Langeweile. Keine Aufreger - eine Idylle, die vielleicht nach den turbulenten Ereignissen der vergangenen Wochen besonders deutlich spürbar wurde.

Spannend wurde es höchstens als der 18-jährige Pietro Lombardi nach seinem, vom Text her auf eher auf Grundschul-Niveau anzusiedelnden Lied „Don’t Worry Be Happy“, mit Gary Jules’ gefühlvollem „Mad World“ auf die Bühne stieg. Doch der Blackout-Geplagte schaffte den Song fast ohne Texthänger, und die Unsicherheiten überspielte er gekonnt. Die Erleichterung war dem 18-Jährigen anzusehen. Patrick Nuo lobte: „Du hast einen guten Job gemacht.“