Köln. .

„Rette die Million!“, die Zweite: Nach der missratenen Aufzeichnung der Show-Premiere wollte ZDF-Neuzugang Jörg Pilawa alles richtig machen. Ein bisschen was ging bei der Mittwochabend ausgestrahlten Sendung aber doch daneben.

ZDF-Neuzugang Jörg Pilawa wollte nach der verpatzten Premiere alles gut machen. Doch auch bei der zweiten Ausgabe von „Rette die Million!“ rumpelte es: Eine Antwort war missverständlich.

Der Druck war hoch. ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner blickte finster, und die Falten über der Nase waren noch länger als sonst. Er wollte vor der Show im TV-Studio Köln offensichtlich nicht angesprochen werden – etwa darauf, ob es clever ist, Pilawa kaum verhüllt als Jauch der Mainzelmänner zu zeigen.

Toilettengänge diesmal kein Problem

örg Pilawa. Foto: Frank Hempel/ZDF
örg Pilawa. Foto: Frank Hempel/ZDF © Frank Hempel

Der Showmaster selbst demonstrierte Lockerheit und, mehr noch, guten Willen. Er wärmte die 300 Zuschauer im Studio persönlich auf, eine Viertelstunde vor Beginn der Aufzeichnung der Show, die am Mittwochabend gesendet wurde. Seine neue Frisur, bekannte er, sei beim Publikum gar nicht gut angekommen. So habe eine Zuschauerin gelästert, ob er mit Hansi Hinterseer konkurrieren wolle. Jetzt hat er die Haare wieder schön.

Zudem gab sich Pilawa reumütig. In Anspielung auf die überlange Aufzeichnung der Premiere gelobte der smarte Hamburger: „Wir sind in drei Stunden fertig.“ Auch Toilettengänge, ebenfalls eine Auftakt-Panne, seien diesmal kein Problem, und das Publikum lachte ein bisschen.

Ein Heiratsantrag, aber keine Million

Und die Show selbst? Die vier Kandidaten-Paare waren clever gewählt. Andreas Bosheck aus Krefeld nutzte das Quiz für seine eigene Show, in dem er seiner Freundin Yvonne Wendel einen Heiratsantrag machte: Auf dem Bargeldpacken mit einer Million lag eine langstielige Rose für seine Angebetete. Die Antwort lautete natürlich ja. Allerdings muss das Paar die Hochzeit selbst bezahlen. Es hatte kein Spielglück. Immerhin kam Pilawa zum Blumenstreuen.

Als Wohltäter verhielt sich der Gastgeber auch gegenüber Ronny Wyczisk-Neikes und seiner Mutter Angelika. Er half nach Kräften. Dennoch reichte es für die einzigen Gewinner des Abends gerade mal für 25 000 Euro.

Waren die Fragen zu schwer? Möglich. Tatsache jedenfalls ist, dass die Kandidaten erst einmal lernen müssen zu zocken.

Der Gag heiligt die Mittel

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Und dann waren da noch die Zwillingsbrüder Roland und Wolfgang Bodechtel. Sie verloren, weil eine Antwort-Vorgabe missverständlich war – 100 000 Euro perdu. Pilawa wollte wissen, welcher Ernährungstyp es mit den Prinzipien nicht so genau nehme: der Schoko-Öko, der Sahne-Veganer oder der Pudding-Vegetarier. Die richtige Antwort lautete Pudding-Vegetarier, weil er zwar auf Fleisch verzichtet, sich aber dennoch ungesund ernährt. Das Brüder-Paar hatte aber auf Sahne-Veganer getippt. Veganer essen nichts Tierisches, nicht mal Milch- und Eiprodukte. Äßen sie Sahne, verstießen sie gegen ihr Prinzip, verzichteten sie nur auf Sahne, ebenfalls.

Fragen und Antworten werden von Mind The Company entwickelt, die auch Günther Jauchs RTL-Klassiker „Wer wird Millionär?“ beliefern. Das Kölner Unternehmen sah seine Antwort-Vorgaben nicht als unklar an. Der Pudding-Vegetarier, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage, sei ein „gängiger Begriff“. Die Alternativ-Antworten indes seien „Produkte der Fantasie der Fragen-Redaktion“. Der Gag heiligt die Mittel.