Hamburg. .
Willkommen im Dschungel: Bohlens Bester wird wieder Musical-Star. Der erste DSDS-Gewinner Alexander Klaws wird künftig in Hamburg singen, tanzen und an der Liane schwingen wie einst Johnny Weissmüller. Nach einer Soap-Rolle ruft jetzt wieder die Live-Bühne.
Er soll singen. Während er an einem Seil hin und her schaukelt. Immer wieder. Irgendwo im Busch. Fast nackt ist er dabei. Und viele Leute sehen zu. Ganz genau. Muss das sein? Alexander Klaws nickt. „Ich wollte schon immer Tarzan spielen.” Jetzt hat er es geschafft. Von Ende Mai an hängt Klaws im gleichnamigen Musical in Hamburg an der Liane. Dabei wurde er vor ein paar Jahren schon als Kandidat für die Rubrik „Was macht eigentlich...?” gehandelt.
Brechend voll ist es an diesem zweiten Märzwochenende im Jahr 2003 in der Reithalle von Sendenhorst. „Alex K - Superstar” singen 1200 Besucher in Klaws Heimatort im Münsterland. Denn der damals 19-jährige Alexander steht im Finale der ersten Staffel von Deutschland sucht den Superstar. „Bei uns ging es noch um Musik”, sagt er. „Nicht um die Fehltritte, die man früher mal gemacht hat.” Das hat ihm geholfen, glaubt Alex, in all den Jahren danach.
An der Spitze der Charts
Es sind Jahre, die gut anfangen. Alex siegt gegen Juliette Schoppmann und stürmt mit „Take Me Tonight” an die Spitze der Hitparade. Und anders als die meisten seiner Nachfolger der RTL-Castingshow kann er diesen Erfolg sogar mit „Free Like The Wind” noch einmal wiederholen. Klaws ist oben. Genau da, wo er immer hin wollte, seit er im zarten Alter von zehn Jahren in der Mini-Playback-Show aufgetreten ist.
Doch schon bald gibt es erste Rückschläge. Ende 2003 nimmt Alexander an der Show World Idol teil - so eine Art Grand Prix für Castingshow-Gewinner. Der Deutsche gilt als einer der Favoriten. Am Ende wird er zehnter von elf Teilnehmern und Jurymitglied Ian Dickson aus Australien spottet. „Ich verstehe nicht, wie jemand behaupten kann, die Deutschen hätten keinen Humor, wenn sie diesen Mann zum Superstar gewählt haben.” Alex nimmt es leicht: „Man muss auch mal verlieren können.” Muss er noch öfter in der nächsten Zeit. Zwei Top Ten-Hits gelingen ihm noch, dann wird es ruhiger und die Hallen werden kleiner. „Clubtouren” nennen Künstler das gerne.
Rolle in der Sat.1-Telenovela „Anna und die Liebe”
Viele schreiben Klaws damals ab. Er selbst nicht. Er studiert Schauspiel und Musical an der Joop van den Ende-Academy in Hamburg. Mit Erfolg: 2006 übernimmt der Münsterländer eine Hauptrolle in der Berliner Inszenierung von Roman Polanskis „Tanz der Vampire”. Zwei Jahre später ruft das Fernsehen. In der Sat.1-Telenovela „Anna und die Liebe” spielt er täglich den Lars Hauschke. Er ist kein Superstar mehr aber er hat Erfolg. Dauerhaft.
Doch jetzt ist Schluss mit Soap. „Meine letzten Folgen sind abgedreht.” Denn der Dschungel hat gerufen. Und Klaws ist diesem Ruf gerne gefolgt. „Tarzan ist eine Traumrolle.” Wenn auch eine schwierige. „Körperlich anstrengend”, weiß Alex. Schon weil er sich singend in zehn Meter Höhe über die Bühne schwingen muss. Deshalb trainiert er schon seit fünf Monaten mehrmals die Woche. Ganz heimlich. „Bis gestern durfte ich ja keinem etwas sagen.”
Acht Shows pro Woche
Ende Mai geht es los. Acht Shows stehen jede Woche auf dem Programm. „Da bleibt kaum Zeit für etwas anderes”, weiß der 26-Jährige noch aus Berliner Vampir-Zeiten. Auch nicht für Abstecher in Münsterland. Zum Glück gibt es das Internet, gibt es Facebook. „So reißen die alten Kontakte nicht ab.”
Den ersten neuen Fan hat Alex offenbar schon. „Ich bin überzeugt, dass Alexander einen sehr guten Tarzan abgeben wird”, hat Phil Collins, der musikalische Vater des Dschungel-Helden gesagt, nachdem Alex sich beim ihm vorgestellt hat. „Ich habe mit ihm geprobt und einige der Stücke aus der Show gesungen. Er hat die besten Voraussetzungen für den Job: Ist jung, sieht gut aus und hat eine großartige Stimme.”
Lob, das Alex freut. Für immer auf ein Genre festlegen will er sich nach den Erfahrungen der letzten sieben Jahre allerdings nicht mehr. „Ich werde”, ist er überzeugt, „irgendwann auch wieder ein neues Album machen