Oberhof. .
Bei der achten Wok-WM im thüringischen Oberhof hatte Stefan Raab anfangs nicht viel zu lachen. Doch der Entertainer schaffte es wieder einmal das Blatt zu wenden - und siegte im 4er-Wok. Beim sportlichen Werbespektakel zeigten sich D-Promis und ein 30 Kilo leichterer Axel Stein.
Stefan Raab hat es nicht immer leicht. Klar, er ist der Entertainer bei ProSieben schlechthin, ihm fallen ständig neue Sendeformate ein, in denen er sich profiliert, aber der Mann hat auch seine sensible Seite: Ungewöhnlich still wurde der Moderator von „TV Total“ und „Schlag den Raab“ plötzlich, als er erkannte, dass er, als „God-Father des Woken“ und Präsident der World-Wok Union, in seiner eigenen Sportart nicht glänzen kann. „Ich weiß auch nicht, was heute los ist. Bei den Testläufen war die Zeit auch nicht so gut“, jammerte Raab nach seiner ersten Fahrt bei der achten Wok-WM im thüringischen Oberhof.
Ein gefundenes Fressen für die Wok-WM Moderatoren und die Gegner des Entertainers. „Wird Raab als Thüringer Bratwurst enden?“, spöttelte Mathias Opdenhövel, der zum ersten Mal durch das Programm führen durfte – und vielleicht auch zum letzten Mal. Dessen ironische und sarkastische Sprüche werteten das „sportliche“ Event ungemein auf. Auch Raabs Konkurrenten um den Titel des Wok-Champion ließen es sich nicht nehmen, dessen Niederlage auszunutzen: „Das war der lächerlichste Lauf, den ich je gesehen habe“, erklärte der österreichische Fernsehmoderator Christian Clerici.
Leichtgewicht Raab
Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren dem „Boss“ fiese Sprüche zu drücken, wurde zwischen den Sportlern gefachsimpelt: Sollen sie Gewichte in den Wok legen? Muss die chinesische Pfanne vorgeheizt werden? Sollte die schwerste Person im 4er-Wok nach vorne?
Das mit dem Gewicht war da nämlich so eine Sache: 137 Kilo durften die Wokler mit samt der Ausrüstung wiegen. Gemessen wurde an dem schwersten: Elton, dem ehemaligen Raab Praktikant. Viele Wokler legten deshalb mit kleinen Bleigewichten nach, um schneller zu werden. Profihaft erklärte Raab dem Zuschauer, wo er die Gewichte und vor allem wie er sie verstaut habe. Es half jedenfalls trotzdem nichts: Raab landete auf dem sechsten Platz von insgesamt zehn Teilnehmern. Damit lag er sogar hinter der zierlichen „No Angel“-Sängerin Lucy Diakovska. Die „rote bulgarische Zora“ schlitterte in beiden Durchläufen rückwärts ins Ziel und war trotzdem in der Gesamtwertung zwei Sekunden schneller als der Wok-Präsident Raab.
Dauerwerbesendung
Ganz so schlimm wird es allerdings für Raab trotzdem nicht gewesen sein: Seine riesige Werbemaschinerie dürfte ihm einiges eingebracht haben. Denn die vierstündige Dauerwerbesendung wurde gut vermarktet: Diverse Kurven und Woks erhielten den Namen verschiedener Firmen. Da kam sogar die kesse Moderatorin und Komikerin Carolin Kebekus durcheinander: „Jetzt startet der deep, low, fat, high, cream, chai latte macchiato Wok“, so Kebekus schmunzelnd.
Einen weiteren Werbe-Clou brachte Raab mit dem Auftritt seines neuen Stars ein: Lena-Meyer Landrut, die „Unser Star für Oslo“-Gewinnerin hüpfte über die Bühne und konnte so einen weiteren Auftritt in einer der Raab-Sendungen verbuchen. Richtig einheizen konnte sie dem Publikum aber nicht.
Lena enttäuschte
Immerhin bedeutete die Dauerwerbesendung für die Zuschauer ein Wiedersehen mit verloren geglaubten D-Promis: Peter Imhof hatte zwar nicht viel zu sagen, saß aber immerhin mit im 4er-Wok. Peyman Amin läuft zwar nicht mehr für Heidi Klum, fährt dafür aber jetzt für das Team „ProSieben“ und Gina Lisa Lohfink durfte auch mal wieder vor die Kamera. Die Frage nach ihrem Alkohol-Pegel blieb übrigens offen.
Einer war jedoch kaum wieder zu erkennen und sorgte damit für Gesprächsstoff für den ganzen Abend: Axel Stein, knapp 30 Kilo leichter, unterstütze Raab in der Königsdisziplin 4er-Wok. Endlich schaffte es Raab dann auch zur Bestzeit – und wurde prompt wieder selbstsicherer und unverschämter.
Da neben der ganzen Show auch Sport betrieben wurde, hier die Ergebnisse: Im 4er-Wok wurde also das TV-Total-Team mit Stefan Raab, Andre Lange, Axel Stein und Bjørn Dunkerbeck Wok-Weltmeister. Im Einzelwok gewann wieder einmal der unangefochtene Georg Hackl, ohne großes Tuning (Vorheizen des Woks), dafür aber mit Leichtigkeit und großem Abstand. Keine große Event-Überraschung also – aber sportlich.