Berlin. Ein emotionales Bekenntnis von Lea, Tränen bei Max Giesinger, Händchenhalten unter Männern: So war die letzte Folge „Sing meinen Song“.
„Ich freu mich auf ‘ne geile Party auf der Couch“, kündigte Max Giesinger den letzten Abend bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ an. Es war der Abend der Duette. Der Original-Interpret sang gemeinsam mit einem anderen Künstler dessen neue Version.
Der Mond scheint hell, die Grillen zirpen, der Alkohol steht auf dem Tisch bereit – da kann man schon mal nostalgisch werden, sich in den Armen liegen und gemeinsam „Forever Young“ anstimmen. Selbst als Zuschauer fühlte sich dieser Abend wie der letzte einer Abschlussfahrt an.
„Sing meinen Song“: Max Giesinger will Ilse DeLange besuchen
Mit „Monster“ eröffnen Lea und Selig-Sänger Jan Plewka gemeinsam den Abend. „Princess of Light und Prince of Darkness im Duett“, kommentiert Plewka das ungewöhnliche Duo, in dem vor allen Dingen Plewka brilliert.
Die zweite Stimme, die Lea singt, ist anfangs so tief, dass sie an Wirkung verliert. „Wann wirst du so richtig wütend?“, fragt Giesinger nach dem energievollen Auftritt. „Wenn mich jemand schlecht in einer Beziehung behandelt“, antwortet sie. Das würde er nie machen, beteuert der 31-Jährige.
Lea wird wohl als diejenige in Erinnerung bleiben, die so einigen sehr tief in die Augen geblickt hat und deren Empathie geradezu überzusprudeln schien. „Sagt euren Partnern lieber, dass das Teil des Jobs war“, rät Michael Patrick Kelly, als er die Augenblicke zwischen Max und Lea sowie Nico und Lea in einem Video sieht. Gut, dass alle drei offiziell Single sind.
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Michael Patrick Kelly und Ilse Delange liefern Bestleistung
Weniger leidenschaftlich, aber dafür umso hingebungsvoller schauen sich Ilse DeLange und Michael Patrick Kelly in die Augen, als sie „Love Goes On” für ihre verstorbenen Eltern singen. Schon als Kelly alleine den Song interpretierte, war es wohl einer der schönsten Auftritte. Diesen übertreffen die beiden aber gemeinsam sogar noch einmal.
Mit Harmonien, die Gänsehaut wie elektrische Schläge verteilen, lassen sich die beiden gegenseitig den musikalischen Raum, den ihre Stimmen verdienen. Hatte man Ilse DeLange zu Beginn als Country-Girl abgestempelt, ist man mittlerweile verzaubert von ihrer kraftvollen Stimme und den so sensiblen Interpretationen. „Ich hab‘ lange nicht mehr gehört, dass zwei Stimmen so schön harmonieren“, meint auch Santos. Giesinger plant schon ein schönes Wochenende in Amsterdam, um Ilse mal bei einem Konzert zuzuschauen.
Die Stars von „Sing meinen Song“ 2020
„Das war die krasseste Therapiesitzung, die ich mir jemals gegeben habe“, resümiert Rapper MoTrip über seine Zeit bei der Vox-Show. Der Moment, als Kelly „Embryo“ sang und MoTrip die Worte fehlten, um über die Abtreibung seines Kindes zu reden, wird wohl nicht so schnell vergessen werden.
Als Duett gibt es allerdings die Giesinger-Version von „So wie du bist“. „Falls du das jetzt bejahen würdest, würde ich sagen, du bist mein erster richtiger Hip-Hop-Buddy“, bietet Giesinger MoTrip vorsichtig die Freundschaft an. Außerdem würde er auch Gitarre oder Schlagzeug für ihn spielen. Da kann MoTrip ja fast nicht mehr nein sagen. Mit Giesingers Taufe zum MC Maximiliano ist die Freundschaft der beiden besiegelt.
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Rapper MoTrip hatte Angst vor „Sing meinen Song“
„Ich kam mit einer solchen Angst hierher“, gibt MoTrip zu. Dabei ist er der Künstler, der sowohl die anderen Musiker als auch die Zuschauer am meisten überrascht hat. Auch heute bringt seine Version von „80 Millionen“ Giesinger den Tränen nahe. „Ich hab‘ mich noch nie so weinen sehen. Ich traue mich das sonst nur vor meinem besten Freund oder meiner Mutter“, gibt er zu, als er das Video von Mos erstem Auftritt sieht.
Als Duettpartner wählt er diesmal Lea, doch als er die zweite Strophe singen soll, guckt er völlig verloren zu seiner Duett-Partnerin, die wiederum leicht verwirrt aufs Klavier schaut. Einsatz verpasst. Also starten die beiden einen zweiten Anlauf, der an Harmonie kaum zu übertreffen ist, wenngleich sich Lea den Song so zu eigen gemacht hat, dass man glatt vergisst, dass es eigentlich mal Giesingers Nummer war.
Der Höhepunkt des Abends ist das Duett von Jan Plewka und MoTrip. Händchenhaltend gehen die beiden gemeinsam auf die Bühne, um eine beeindruckend kratzige, sehr maskuline Version des Selig-Klassikers „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ hinzulegen. Als die beiden unisono den Chorus singen, versteht man, was es heißt, „zu einem großen Ganzen zu verschmelzen“.
Immer weiter steigert sich der Song, als die beiden gemeinsam den C-Teil rappen und schließlich zweistimmig mit dem Chorus enden. „Das war monumental“, meint DeLange. „Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden“, so Mo. Es ist der Abend der Einigkeit. So verschieden ihre Musik teilweise auch ist, verbindet sie wohl eines: Die Liebe zur Musik. Zumindest bekam man den Eindruck, wenn man diesen sieben Musikern so zuschaute.