Essen. Sky du Mont spielt mit in der RTL-Komödie "Mein Flaschengeist und ich". Der Schauspieler verriet Jürgen Overkott im Interview, was er von Vampir-Filmen, Komik und dem Einfluss von Politikern aufs Fernsehen hält.


Ob Buch oder Film – geheimnisvolle Stoffe liegen im Trend. Haben Sie eine Idee, warum?






Sky du Mont: In Buchläden sehe ich, dass es unheimlich viele Titel aus diesem Genre gibt. Meine Frau steht auch total auf Vampir-Geschichten. Meinen Film, „Der Flaschengeist und ich“, sehe ich aber eher als Komödie, voller Pointen, das hat mir wahnsinnig Spaß gemacht.


Mystery-Geschichten werden unterschiedlich erzählt – mal als Schauermärchen wie „Dracula“ oder als Komödie wie „Ghostbusters“. Was aber diese Geschichten vereint, ist das Mysteriöse. Ist unsere Gegenwart zu langweilig geworden?


Sky du Mont: Hm, glaube ich nicht. Durch E-Mail-Verkehr und Mobiltelefone arbeitet man heute mehr, als man früher gearbeitet hat.


Wie stehen Sie selbst zu Mystery-Geschichten?

Schauspieler Sky Du Mont mit Ehefrau Mirja. Foto: imago
Schauspieler Sky Du Mont mit Ehefrau Mirja. Foto: imago © imago stock&people | imago stock&people






Sky du Mont: Das ist mir zu abgehoben. Das ist nicht mein Ding. „New Moon“ beispielsweise würde ich mir nicht angucken, aber meine Frau geht rein. Ich habe den ersten Teil gesehen, und den fand ich ein bisschen blutarm.


Schauerlich. Ihre Rolle im „Flaschengeist“ jagt einem keinen Schauer über den Rücken. Aber warum, bitte, sprechen Sie mit französischem Akzent? War das eine Huldigung an die französische Tradition Ihrer Familie?


Sky du Mont: Nein, nein, das war von vorn herein so. Die Rolle ist eher so angelegt wie der bayerische Engel Aloysisus, wie dieser vergeistigte Engel, etwas entrückt. Das fand ich ganz lustig.


War das für Sie eine Möglichkeit, dem Affen Zucker zu geben?


Sky du Mont: Na ja, das tut man eigentlich nicht, wenn man ein einigermaßen begabter Komiker ist. So stark auf die Pauke zu hauen, ist nicht mein Ding. Pointen fallen durch Situationen.


Sie waren früher der Schurke vom Dienst. Im „Schuh des Manitu“ haben Sie sich als Schurke selbst parodiert – und die Tür zur Komödie aufgestoßen. Sind Komödien das, was Sie im Augenblick am meisten reizt?


Sky du Mont: Ich bin kein Komiker. Aber ich kann komisch sein. Und das finde ich schön. Denn es ist schwieriger, die Leute zum Lachen zu bringen als zum Weinen bringen: Wenn Du hinkst oder einen Sprachfehler hast, haben die Leute schon Mitleid mit Dir. Komiker sind schon die richtig großen Schauspieler.


Brauchen wir im Fernsehen mehr Komik?

Mehr zum Thema



Forum: Diskutieren Sie mit anderen DerWesten-Lesern über Themen rund um die Kultur


Weblog: Westropolis - Kultur für alle, Kritik von allen





Sky du Mont: Ich finde, ja. Und da haben die Privatsender viel geleistet. Früher gab es so etwas wie Comedians überhaupt nicht. Wir hatten eigentlich nur Loriot, der ein wunderbarer Komiker ist, aber wir hatten nicht viel mehr. Heute haben wir Komiker Hape Kerkeling und Dieter Nuhr, aber noch eine ganze Menge mehr. Wir haben immer noch nicht genug. Die Leute lachen gerne, vor allem dann, wenn sie einen harten Tag hatten.


Was uns beide vermutlich unterscheidet ist: Ich kann nicht spielen und sehe viel Fernsehen, Sie können spielen und gucken wenig Fernsehen…


Sky du Mont: Nein. Ich gucke auch viel Fernsehen. Ich sehe viele Magazine.


Die Politik streitet im Augenblick um den Chefredakteur beim ZDF. Tut sie sich damit einen Gefallen?


Sky du Mont: Ich finde, dass die Politik im Fernsehen nichts verloren hat. Bisher hatte die Politik im Fernsehen einen eher negativen Einfluss. Im ZDF, beispielsweise, gab es mal einen Oberen, den ich sehr verehrt habe, der von der CSU verhindert wurde. Das war genau das Falsche, denn er war ein hervorragender Mann. Wir waren sehr traurig, als er den Sender verlassen hat. Sehen Sie: In der Finanzkrise war das so, dass es ausgerechnet die staatlichen Banken waren, die als erste pleite gingen.


"Mein Flaschengeist und ich" - Sonntag, RTL, 20.15 Uhr