Berlin. Die Gründer von „Otto Wilde Grillers“ kassierten in „Die Höhle der Löwen“ eine Absage. Doch nach der Show ging es für sie richtig los.
- Die Gründer von „Otto Wilde Grillers“ kassierten in „Die Höhle der Löwen“ eine Absage
- Doch nach der Show ging es für sie richtig los
Der Auftritt der Gründer von
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liegt bereits zwei Monate zurück. Damals sprang kein Deal für die Düsseldorfer heraus. Der vorgestellte Steak-Grill entsprach einfach nicht den Vorstellungen der Investoren: mit einem Preis von 900 Euro zu kostspielig, das Design nicht praktisch genug – und die Unternehmensbewertung viel zu hoch. Doch von dem Urteil der Löwen ließen sich die Unternehmer nicht entmutigen. Sie starteten nach der Sendung erst richtig durch.
„Die Resonanz war ziemlich überwältigend“, berichtet Mitgründerin Julia Wilde rückblickend auf die Ausstrahlung. „Wir haben deutlich an Bekanntheit gewonnen und konnten auch viele neue Kunden gewinnen. Das hat uns natürlich sehr gefreut.“ Durch die große mediale Aufmerksamkeit und das Urteil der Löwen wurde ihr Grill viel diskutiert – allerdings auch kontrovers. Geschadet hat das natürlich nicht. „Das hat uns bei unserer Markenbekanntheit natürlich ein gutes Stück nach vorne gebracht“. Die Klickzahlen auf der Website des Unternehmens sowie die Anfragen stiegen deutlich an.
Auszeichnung für Design des Grills
Und obwohl der Oberhitze-Gasgrill „Ottos O.F.B.“ (Over-Fired Broiler) in der TV-Sendung Kritik für die Funktionalität des Designs einstecken musste, gab es kurz danach sogar eine Auszeichnung. Die Gründer erhielten den German Design Award 2018 in der Kategorie „Excellent Product Design“. Die Jury lobte insbesondere die Funktionalität, die Verarbeitung und das elegante Industriedesign des Geräts. Für die Unternehmer eine große Ehre. „Wir wollten sowohl ein Produkt schaffen, dass funktional maximale Flexibilität bietet und wir wollten auch ein Produkt schaffen, das schön aussieht“, erläuterte Julia Wilde. In den Augen der Juroren ist das gelungen.
Dementsprechend kalt ließ die Gründer auch die Kritik der Löwen. „Ein paar Punkte fanden wir interessant. Herr Maschmeyer hatte sich dazu geäußert, ob er das Gerät zu klein findet. Das war für uns ein vollkommen neuer Punkt, weil wir umgekehrt eigentlich immer das Feedback hören, das Gerät sei schön groß. Wir hatten noch nie das Problem, dass man nur zwei Steaks drauf bekommt“, berichtet Wilde. Auch die Kritik zum Abtropfblech von Judith Williams habe man mitgenommen, auch wenn man das Problem nicht wahrnehme. „Grillen und kochen macht halt immer ein wenig Dreck“, sagt Julia Wilde.
Eintritt in den US-Markt
Der Design Award ist allerdings nicht der einzige Erfolg, den die Jungunternehmer zu verzeichnen haben. Im Juni wagten sie bereits erfolgreich den Eintritt in den US-Markt. „Die USA sind natürlich die größte Grillnation der Welt und deshalb auch ein ganz wichtiger Markt für uns“, erläutert Wilde. Deshalb investieren sie aktuell auch stark ins Marketing und in den Vertrieb. Auch eine Tochtergesellschaft wurde in den USA gegründet und das Lager aufgebaut. „Es läuft dort richtig an. Wir hoffen natürlich, dass wir dort den Markt erobern können.“
Aber sie ruhen sich nicht darauf aus. „Wir arbeiten schon daran, den nächsten großen Grillmarkt anzugehen. Das ist dann Australien“, berichtet sie. Und das Geschäft in Deutschland wird natürlich auch nicht vernachlässigt. Dort läuft es für die Unternehmer nach der Vox-Show auch „sehr gut“. Sie seien „sehr zufrieden“.
„Höhle der Löwen“ als gute Plattform
Einen neuen Investor haben sie sich nach der Absage in „Die Höhle der Löwen“ nicht ins Boot geholt. „Wir sind bisher aus eigenen Kräften weiter gewachsen“, sagt Wilde. „Nach der Show haben wir auch nicht weiter mit den Löwen gesprochen. Grundsätzlich, wenn da jetzt nochmal jemand auf uns zukommen würde, sind wir natürlich zu Gesprächen bereit.“ Auf einen Investor angewiesen sind sie aber nicht. Mit einem Geldgeber würden allerdings einige Themen schneller vorangetrieben werden.
Die Wildes und ihr Geschäftspartner Alexander Luik sehen den Weg in die „Höhle der Löwen“ als eine schöne Erfahrung. „Das hat auch Spaß gemacht, in der Sendung dabei gewesen zu sein und das Produkt zu präsentieren“, sagt Julia Wilde. Und natürlich ist auch der Einfluss der Sendung in Deutschland nicht zu verachten. „Das hat uns extrem vorangebracht. Es wurde ja auch viel in der Presse berichtet, das hilft einem jungen Unternehmen immer. Insofern haben wir den Schritt nie bereut.“