immer wieder für Probleme zu sorgen – und bringt nicht selten einen Deal zum Platzen. Das mussten auch zwei Gründer aus Zürich feststellen.
Zu hoch gepokert
Matthias Dörner (35) und Timo Hahn (38) wollen den Kunstmarkt revolutionieren. Dafür haben sie „WYDR“ entwickelt, eine App, die nach dem Tinder-Prinzip Künstler und Kunstliebhaber zusammenbringen soll – allerdings nicht als Liebespaar. Mit der App sollen vielmehr Menschen auf einfache Weise erschwingliche Kunst für ihr Zuhause finden – ohne in eine Galerie gehen zu müssen.
Amateurkünstler, Kunststudenten und Co. können auf der Plattform Bilder ihrer Werke hochladen und diese so potenziellen Käufern anbieten. Gefällt ein Bild, wischt man nach rechts und das Gemälde landet in der persönlichen Galerie und kann bei Interesse gekauft werden. 30 Prozent des Erlöses geht dabei an die App-Macher.
Bei den Löwen stieß das Prinzip allerdings auf wenig Begeisterung. Im vergangenen Jahr hatten sie Bilder im Wert von 20.000 Euro verkauft, davon blieben für die Gründer aber nur 6.000 Euro. Wenig verwunderlich, dass Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel angesichts dieser Zahlen von der Firmenbewertung in Höhe von einer Million Euro ziemlich erschreckt waren.
Die Kritik der Löwen fiel vernichtend aus. Maschmeyer fand ihre Bewertung „unverschämt“ und auch Frank Thelen ließ kein gutes Haar an Gründern und Produkt. „Schwaches Produkt, schwacher Auftritt, schwache Zahlen“, meckerte er. Letztendlich gingen der farbenblinde Maschinenbauer Dörner und der gelernte Informatiker Hahn ohne einen Deal nach Hause.
„Die Höhle der Löwen“: das sind die Investoren
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Vorschnelle Werbemaßnahme
Gut lief es hingegen für die vier Gründer von „Morotai“. Rafy Ahmed (28) kam als Flüchtling nach Deutschland. Geboren wurde er in Pakistan. Zunächst fiel ihm die Anpassung schwer, doch schon bald lernte er die Sprache, holte sein Abitur nach und begann Modedesign zu studieren. Als Abschlussarbeit schuf er dann seine eigene Modemarke und gründete kurz darauf zusammen mit Waldemar Wenzel (29), Werner Strauch (33) und Andreas Maier (31) „Morotai“.
Das Besondere an dem Label: Sie entwerfen Sportklamotten, die vor allem mit Funktionalität und Style überzeugen. Um weiter voranzukommen, wollen die Gründer für 75.000 Euro 15 Prozent ihres Unternehmens abgeben. Sowohl Ralf Dümmel als auch Dagmar Wöhrl unterbreiteten Angebote. Den Zuschlag erhielt dann allerdings mit 100.000 Euro für 20 Prozent an der Firma die Familienunternehmerin – und das war bereits vor Ausstrahlung der Show kein Geheimnis mehr.
Erstmals in der Geschichte der „Höhle der Löwen“ warb ein Investor bereits vor der Sendung mit seinem Deal. Wie chip.de berichtet, war auf der Homepage des Modehauses Wöhrl bereits Werbung für „Morotai“ geschaltet – natürlich samt „Höhle der Löwen“-Logo. War das nur eine Panne? Mittlerweile ist die Anzeige zumindest nicht mehr auffindbar.
Mit Fachwissen zum Deal
Oliver Rokitta (48) aus Stuttgart hat rostigem Besteck den Kampf angesagt. Das Problem: Vor allem Messer setzen in der Spülmaschine oft Rost an. Das kommt beispielsweise durch Rostpartikel in der Wasserleitung. Millionen Haushalte seien davon betroffen, sagte der Erfinder. Um dem entgegenzuwirken, hat er „Rokitta’s Rostschreck“ entwickelt. „Der Rostschreck funktioniert mit einem Magnet wie ein kleiner Staubsauger, er zieht den Rost an“, erklärte der Stuttgarter und glänzte bei seinen Ausführungen mit viel Fachwissen.
Dumm nur, dass Rost am Besteck für vier von fünf Löwen bislang kein Problem war. Allein Ralf Dümmel kannte die Rostflecken aus eigener Erfahrung und entschied sich deshalb für ein Angebot. Die benötigten 100.000 Euro wollte er für 35 Prozent der Anteile investieren – 25 Prozent mehr als der Gründer eigentlich abgeben wollte.
Doch Rokitta musste nicht lange überlegen. Er schlug sofort zu. Kein Wunder, Dümmel versprach ihm geballtes Wissen und das Rundum-sorglos-Paket – und das war genau das, was der 48-Jährige und sein Rostschreck gebrauchen können.
Dank der Löwen zum Erfolg
Ein Unternehmen, das den Durchbruch bereits geschafft hat,
. Dagmar Wöhrl war erst in diesem Jahr in die Firma von Nina Wegert und Kirishan Selvarajah aus Berlin eingestiegen. Doch wenige Wochen nach der Ausstrahlung ihres Pitches hat sich für die jungen Unternehmer einiges geändert.
Mittlerweile gehen mehrere hundert Bestellungen am Tag bei ihnen ein. Sie mussten ihre Mitarbeiter von zwölf auf über 60 aufstocken. Und auch das Portfolio ist gewachsen. Die Gründer sind begeistert von ihrer Zusammenarbeit mit Dagmar Wöhrl und ihrer Familie. Sie seien immer für sie da, egal ob tagsüber oder nachts, telefonisch oder per WhatsApp. Wöhrl sei für die beiden wie eine echte Löwen-Mama.
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