Berlin. Im Dschungelcamp spürt ein Thorsten Legat den Atem von Aufsteiger Menderes im Nacken. Doch trotz Kämpfer Legat gab es einen technischen K.O. im Camp.
Der Tag Nummer elf im Dschungelcamp ist unter den bisher wohl widrigsten Verhältnissen der laufenden Staffel gestartet. Mit Ricky Harris war ein im Camp eher unbeliebter Bewohner ausgezogen. Die Zuschauer hatten damit ein eindeutiges Votum gegen einfache Streitereien und für schwelende Psycho-Spielchen abgegeben. Und diese Spielchen gab es sofort.
RTL-Dschungelcamp Eine schwelende Abneigung kochte am Lagerfeuer sogar hoch. Zwischen Helena Fürst und Sophia Wollersheim gab es den Streit des Tages. Worum es ging, wurde dabei nicht deutlich – von „Stengeln“ und „Knoblauch“ war die Rede. Helena Fürst wechselte die Seiten und wurde von der „Anwältin der Armen“ zur Anklägerin. „Wir müssen uns beim Kochen hier nicht anzicken“, blaffte Fürst in Richtung von Sophia Wollersheim. Auch im Dschungelcamp findet ein ordentlicher Prozess nicht ohne Richter statt. Und so übernahm Brigitte Nielsen den Vorsitz und sprach statt mit einem Holzhammer mit einem stumpfen Löffel das Machtwort.
„Come on!“ ist im Dschungelcamp das neue „Kasalla!“
Doch die wichtigste Entscheidung des Tages wurde in Form einer Dschungelprüfung getroffen. In der Prüfung mit dem Titel „Lotteriiih des Grauens“ mussten zwei Kandidaten Rechenaufgaben beantworten und zum jeweiligen Ergebnis die passenden Lottokugeln aus einer überdimensionalen Lostrommel heraussuchen. Dabei mussten sie Zehntausenden Insekten aus dem Weg gehen. Für die Prüfung wurde das Model Nathalie Volk passend zu ihrem Spitznamen „Schneewittchen“ in die Lostrommel gesteckt, die wie ein Glassarg aussah.
Dazu gesellte sich der Märchenprinz Menderes Bagci, der sich selbst eigentlich nicht als Prinz, sondern als „King of Pop“ versteht. Doch Menderes schlüpfte aus seiner Rolle als mittelmäßiger Michael-Jackson-Imitator und wurde zum kleinen Terminator. Im Stile seines Ziehvaters im Dschungel, Thorsten Legat, holte er vier Sterne im Alleingang. Wie es sich für einen Kämpfer gehört, kreierte Menderes auch seinen eigenen Schlachtruf. „Come on!“ ist das neue „Kasalla!“.
Für den ehemaligen Bundesliga-Profi war der Aufstieg des Tages von Menderes, des bisherigen Zweiligisten im Camp, wohl zu viel. Und dann musste ein Thorsten Legat auch noch mit einer Helena Fürst gemeinsam auf Schatzsuche. Das trieb dem aggressiven Sportler schon vor Beginn der Zusatzprüfung die Zornesröte ins Antlitz. „Ich habe das Gesicht von Thorsten gesehen und es sah böse aus“, kommentierte Brigitte Nielsen.
Auch interessant
Und wenn jemand die Mimik von Männern beurteilen kann, dann die Frau, die einst mit Sylvester Stallone zusammen war, dem Mann der schon immer für sein vielseitiges Ausdrucksvermögen bekannt war – und das schon vor mutmaßlichen Botox-Behandlungen. Ähnlich wie in Stallones Rocky-Filmen folgte dann jedoch ein technischer K.O. Helena Fürst brach die gemeinsame Prüfung ab und so gab es im Camp keine positive Überraschung.
Thorsten Legat packt die verbale Grätsche aus
Zurück bei den anderen angelangt, schien es jedoch als würde Legat die Sportart wieder gewechselt zu haben. Und so beging er das Foul des Tages. Zwar hat man schon viele grenzwertige Einsätze des Fußballers gesehen, doch gab es nun eine Attacke am Spielfeldrand. Dschungel-Bewohner, die in der Rolle als Reporter nach dem Verbleib von Mit-Kandidatin Helena Fürst fragten, grätschte Legat sprachlich über die Seitenlinie.
Sein herausgebrülltes „Interessiert mich einen Scheißdreck“, wirkte wie die verbale Version des negativ herausragenden Angriffes von Stürmer Eric Cantona auf einen Zuschauer. Cantona hatte 1995 im Trikot von Manchester United einen gegnerischen Fan mit einem Kung-Fu-Tritt attackiert. Ein Glück, dass RTL im Gegensatz zu den öffentlich Rechtlichen Fernsehsendern nicht damit wirbt, dass die Zuschauer immer in der ersten Reihe sitzen. Das könnte bei Thorsten Legat eventuell gefährlich werden.
Das Unentschieden des Tages provozierte RTL mit einer ungewöhnlichen Schiedsrichterentscheidungen. Denn anders als in den vergangenen Tagen wurde dieses Mal kein Kandidat aus dem Camp gewählt. Diese taktische Entscheidung zielt offenbar darauf ab, im letzten Drittel der Show noch frische Kräfte freisetzen zu können. Vielleicht fürchtet der Sender aber auch, dass die Mannschaft in Unterzahl nicht ausreichend Leistung zeigen kann.
Dschungelcamp 2016, Tag 11: Lottogewinn