Essen. Jauch, Plasberg, Illner, Will: Alle talken über Athen. Und am Freitag? Niemand! Wir konnten es nicht glauben. Und haben tatsächlich noch was gefunden.
Es war die Woche der Griechen im deutschen Fernsehen. Zuerst, am Sonntag, ging es bei Günther Jauch um die Schuldenkrise, tags drauf hatte Frank Plasberg bei „hart aber fair“ das gleiche Thema aufgerufen, ebenso Anne Will am Mittwoch. Da wollte das ZDF nicht zurückstehen und setzte gestern Abend bei Maybrit Illners Runde ebenfalls auf die hellenische Krise. Und gibt uns unseren täglichen Griechen...
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Doch was schauen wir heute? In Brüssel hat die europäische Krisenbewältigungsmaschinerie Pause. Der Motor wird erst am Samstag wieder angeschmissen. Und keine Talkshow, nirgends. Nicht mal Lanz.
Was bietet sich für den Freitagabend als Ersatzprogramm an? Da wäre im Ersten „Solange du da bist“. Laut Vorschau eine „übersinnliche Romanze“, was ja in gewisser Weise auch auf die griechisch-europäische Beziehungskiste zutrifft. Und mit ein bisschen Phantasie und nach einer großen Flasche griechischem Wein kann man sich die Hauptdarsteller Reese Witherspoon und Mark Ruffalo ja als Angela Merkel und Alexis Tsipras vorstellen. Jedenfalls ein bisschen.
Bei Pro7 läuft für Griechenland-Süchtige als Alternative zur gleichen Zeit der Thriller „Deine Zeit läuft ab“. Der Titel ist Programm. Regie: Angela Merkel. Laut „Hörzu“ ein Streifen „mit bedauerlich matten Charakteren“. In den Hauptrollen: Jean-Claude Juncker, Mario Draghi und Christine Lagarde als femme fatal.
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Als Einstimmung auf den Samstag, an dem in Brüssel ja nun wirklich und ehrlich und endgültig und ganz, ganz bestimmt eine Entscheidung über das Schicksal der armen Griechen gefällt wird, bietet sich der europapolitisch besonders profilierte Sender RTL II an. Im Abendprogramm läuft der zweite Film aus der Terminator-Reihe: „Tag der Abrechnung“. Mit Alexis Tsipras als Arnold Schwarzenegger. Oder war es umgekehrt? Egal.
Wem das nicht weiterhilft: Bis zum Sonntag ist ja nicht mehr lange hin. Dann kommt wieder Günther und es würde uns sehr wundern, wenn es nicht um die sturen Griechen ginge. Sollte bis dahin immer noch keine Lösung gefunden sein, schlagen wir vor: Jauch überlässt die Bühne Yanis Varoufakis und Wolfgang Bosbach. Die regeln die Sache unter Männern. Beim Mittelfingerhakeln.