Essen. Für Irritationen hat die Ankündigung einer neuen ProSieben-Show am Wochenende gesorgt. Nach einem Medienbericht sollen neun Kandidaten für bis zu zwölf Tage in "Einzelhaft".
Das Internet-Portal „bild.de” berichtete, derzeit lasse der Münchner Sender in Los Angeles, US-Staat Kalifornien, eine Show namens „Einzelhaft” produzieren. Konzept: Neun Kandidaten spielen bis zu zwölf Tage lang in einer schallisolierten Einzelzelle ohne Tageslicht gegeneinander. Dabei sollen sie an ihre Grenzen gehen. Neben Belohnungen seien Bestrafungen vorgesehen.
Davon will ProSieben nichts wissen. Wie Sender-Sprecher Christoph Körfer auf Nachfrage sagte, heiße die Show „Raumschiff Cubus”. Dabei treten zehn Spieler gegeneinander an – ohne ihre Konkurrenten einschätzen zu können. Der jeweils schlechteste Kandidat müsse die Show verlassen. Als Moderatorin ist Sonya Kraus im Gespräch.
US-Sender macht aus Folter Unterhaltung
Das Original des amerikanischen Senders Fox gibt allerdings Anlass zu schlimmsten Befürchtungen. Bereits die Eigenwerbung für die zweite Staffel ist auf Krawall gebürstet. Die Reality-Show, heißt es, sei das aktuell "kontroverseste Original" auf dem Markt. Neue verrückte Tests und Widrigkeiten bringen die Kandidaten laut Fox-PR bis an die Grenzen ihrer körperlichen und seelischen Grenzen. Wer durchhalte, gewinne. Wer aufgebe, verliere.
Fox nennt die Sendung einerseits verharmlosend ein "einzigartiges psychologisches Experiment". Andererseits spricht der Sender davon, die Show lasse für die Kandidaten die miesesten Albträume wahr werden. Kurzum: Die Show appelliert unverhohlen an den Voyeurismus im Publikum - und der Lust daran, Menschen leiden zu sehen. Die Werbung für die Sendung weckt Anklänge an die Folter in Guantanamo und Abu Ghuraib.
ProSieben möge uns mit einer Eins-zu-eins-Kopie der amerikanischen Sendung verschonen.