Hamburg. . Peter Lohmeyer spielt in Stefan Raabs “Der deutsche Eisfußball-Pokal“ im Schalke-Team. Jürgen Overkott sprach mit ihm über Leidenschaft für Fußball.

Schauspieler Peter Lohmeyer (53, „Das Wunder von Bern“) kämpft am Samstag, 20.15 Uhr, in Stefan Raabs ProSieben-Show „Der deutsche Eisfußball-Pokal“ für die Schalker. Jürgen Overkott sprach mit dem gebürtigen Sauerländer über seine Leidenschaft fürs Kicken – am Mittwoch während einer Bahnfahrt nach Hamburg.

Wo haben Sie das Pokalspiel Bayern gegen Dortmund gesehen?

Peter Lohmeyer: Das Spiel habe ich nach den Dreharbeiten in Stralsund gesehen. Da war ein Essen angesagt, aber ich musste zwischendurch immer wieder runter in die Fernsehkneipe. Teilweise habe ich das Spiel auf dem Handy gesehen. Vor allem über das Elfmeterschießen habe ich mich sehr amüsiert.

Wie haben Sie als Schalke-Fan den Spielverlauf empfunden?

Lohmeyer: Das geht so hin und her. Insgesamt bin ich bei solchen Spielen doch eher Pottler. Deshalb hatte ich nichts dagegen, dass die Bayern rausfliegen. Ich war schon deshalb auf der Seite der Zecken, weil die Mannschaft beim Auswärtsspiel in München nicht gleich den Schwanz eingezogen hat. Nur so kannst du da unten was holen.

Wenn Sie selbst hätten mitmachen können, welche Position wäre Ihnen die liebste gewesen?

Lohmeyer: Ich spiele immer auf der Sieben, Rechtsaußen. Ich ziehe gern die Flanken rein – und bumm sind sie drin. Aber auf dem Platz wäre ich gerne Alonso gegenüber getreten.

Spielen Sie noch selbst?

Lohmeyer: Ja, klar, zweimal die Woche. Ich spiele bei einer Hobby-Mannschaft, und manchmal bin auch bei Benefiz-Spielen dabei, stehe beispielsweise am 13. Juni bei der Schalker Traditionself in Hagen auf dem Platz – da freue ich mich schon drauf. Da kann ich gut mithalten. Wenn Abramczik zu mir sagt, Mensch, das war aber eine geile Flanke, hast Du früher mal richtig gespielt, dann muss ich das zwar verneinen, aber das tut richtig gut.

Machen Sie neben dem Fußball eine Art Basis-Training?

Lohmeyer: Nö, dafür habe ich keine Zeit. Laufen finde ich langweilig, aber ich fahre Fahrrad wie blöd. Ich bin immer trainiert. Ich bin gerade mit dem Zug unterwegs, und mein Rad steht zusammengeklappt direkt um die Ecke.

Fußball ist in Ihrem Leben der rote Faden, aber Ihr erster Sport war Handball. Wann hat Sie der Fußball-Virus befallen?

Lohmeyer: Mein Vater war Pfarrer, und zu Pfarrhäusern gehören immer große Wiesen. Ich habe zwar Handball gespielt, aber bei uns auf der Wiese haben wir daneben auch Fußball gepöhlt. Es waren immer Kinder aus der Nachbarschaft da. Wir hatten natürlich keine festen Zeiten, und manchmal waren eben nur acht Leute da – das ist ja bei der Hobby-Mannschaft heute noch so. Fußball bedeutete für mich immer ein Zusammensein und nicht alleine zuhause rumhocken. Meine Mutter musste mich gar nicht rausjagen – ich selbst wollte immer nach draußen. Dazu kam, dass die Eltern von meinem Freund Uli Richter aus Hagen eine Kneipe hatten, wo immer die „Sportschau“ gezeigt wurde. Uli war eine Zecke und ich ein Schalker – das war schon super.

Wie kamen Sie auf Schalke?

Lohmeyer: Das Trikot war blau, das hatte dieselbe Farbe wie das von meinem Handballverein Fichte Hagen. Also Schalke, fertig – da war ich sechs Jahre alt.

Der Bundesliga-Skandal von 1971 hat Ihre Liebe nicht erschüttert.

Lohmeyer: Nö, einmal Schalker immer Schalker.

Es ist halt die Leidenschaft, die Leiden schafft. Das ist so, da bleibt man dabei. Für Leidenschaft braucht man auch Leidensfähigkeit, und die habe ich, zum Glück.

Wie leben Sie Ihre Leidenschaft?

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Lohmeyer: Im Sportteil der Zeitung, gucke Fußball im Fernsehen oder auf dem Handy, muss aber sagen, dass es im Leben wichtigere Dinge als Fußball gibt. Man sollte sich schon bewusst sein, dass es nur ein Spiel ist, die schönste Nebensache der Welt. Fußball ist mein Yoga, meine Meditation, mehr noch, wenn ich selber spiele, als wenn ich irgendwo ein Spiel sehe. Aber auch im Stadion ist das für mich so, dass die Probleme mal für 90 Minuten weg sind. Deshalb fahre ich auch so oft wie möglich runter nach Gelsenkirchen oder versuche, Auswärtsspiele mitzukriegen.

Wie sehr leben Sie Ihre Emotionen im Stadion – standen Sie schon mal vor einem Herzkaspar?

Lohmeyer: Na, das nicht. Aber ich springe schon mal auf. Sagen wir mal so: Wenn mich das Spiel nicht mitreißen würde, wäre es auch nichts, was mich von anderen Sachen ablenkt.

Aber eines kann ich gar nicht leiden: dummes, homophobes Rumgegröle im Stadion. Selbst wenn man sich aufregt, gibt es Grenzen.

Mit welchem Trick hat Sie Stefan Raab überredet, beim „Eis-Fußball“ mitzumachen?

Lohmeyer: Ich habe das schon mal gemacht, und mir hat das total Spaß gemacht. Natürlich kriegt man mich immer damit, wenn sie sagen: Die Schalker brauchen noch einen.

"Der deutsche Eisfußball-Pokal" (Samstag, ProSieben, 20.15 Uhr)