Düsseldorf. Bilder von Andy Warhol sind teuer. Die Westdeutschen Spielbanken wollen davon profitieren und zwei Werke aus ihrem Besitz versteigern lassen. Mit den Einnahmen soll die Modernisierung der Spielbank finanziert werden. Ministerpräsidentin Kraft kann das nach eigener Einschätzung nicht verhindern.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sieht keine Möglichkeit, die Versteigerung von zwei Werken des amerikanischen Künstlers Andy Warhol aus dem Besitz der Westdeutschen Spielbanken zu verhindern.

Die Werke "Triple Elvis" und "Four Marlons" seien kein nationales Kulturgut gemäß dem Kulturschutzgesetz, schrieb Kraft in ihrem Antwortbrief auf ein Protestschreiben der Direktoren aller großen NRW-Kunstmuseen. Daher komme die von den Direktoren geforderte Übertragung der Werke an Museen in NRW nicht in Betracht.

Ein Ankauf der Bilder aus Steuergeldern zum Marktwert sei "zurzeit nicht darstellbar", heißt es in dem Brief, der am Freitag in Düsseldorf bekanntwurde. Die Casinogesellschaft Westspiel erhofft sich aus der Versteigerung der frühen Warhol-Werke Einnahmen von 100 Millionen Euro. Die Bilder sollen Mitte November bei Christie's in New York versteigert werden.

Einnahmen sollen Modernisierung der Spielbank finanzieren

Kraft versicherte den Museumsdirektoren, dass die Landesregierung nicht die Absicht habe, Kunst aus direktem Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen zum Zweck der Haushaltskonsolidierung zu veräußern. "Diesen Tabubruch wird es nicht geben." Die Direktoren hatten gewarnt, mit der Versteigerung würde ein grundlegender Kulturwandel vollzogen, der das Image Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepublik als Kulturland und Kulturnation infrage stelle.

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Die Bilder "Triple Elvis" und "Four Marlons" waren in der 1970er und 80er Jahren zur Ausstattung der Spielbank in Aachen gekauft worden, wegen ihres Wertes aber zuletzt im Depot geblieben. Westspiel ist eine Tochter der NRW.Bank, der Förderbank des Landes. Westspiel habe die Bilder aus eigenen Mittel weit unter dem heutigen Wert erworben und müsse als rechtlich selbstständiges Unternehmen Investitionen aus vorhandenen Vermögenswerten bestreiten, heißt es in Krafts Brief. Mit den Einnahmen soll die Modernisierung der Spielbank finanziert werden. (dpa)