Mülheim. . Beifall für Herbert Knebel: Die vier Jungs der bekanntesten Rentnerband Deutschlands sind – so viel Kalauer darf sein – ganz die Alten geblieben und machten sich auf der Bühne wie gewohnt zum Affen. Dazwischen gibt es perfekt umgesetzte Musikanleihen von Beach Boys bis Queen („Wir tun euch jetzt rocken“).

Wenn sie bei der Premiere einen Grill aufgebaut hätten, die Currywurst wäre wohl der absolute Renner gewesen: So inbrünstig besangen Herbert Knebel und seine Mannen die Schäää-äärfe vom geliebten „Phosphatgeschoss“, dass Herbert Grönemeyers Fast-Food-Ode ab sofort ernste Konkurrenz hat: „Die Currywurst mit Curry dran, das ist es was man hier gut kann ... – du Fleisch im Darm, du hast viel Charme...“ zur Melodie von „Imitation Of Life“, R.E.M. Muss man erst mal drauf kommen.

Fürs neue Programm „Männer ohne Nerven“ müssen sich Fans von „Herbert Knebels Affentheater“ nicht umstellen. Die vier Jungs der bekanntesten Rentnerband Deutschlands sind – so viel Kalauer darf sein – ganz die Alten geblieben und machten sich auf der Bühne wie gewohnt zum Affen. Dazwischen gibt es perfekt umgesetzte Musikanleihen von Beach Boys bis Queen („Wir tun euch jetzt rocken“).

Ein Showkonzept, das seit 26 Jahren funktioniert

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Knebels Schilderung mit nichtschwimmender Gattin im Stadtbad („Ich wusste gar nicht, wie gut die Guste tauchen kann“) – mit dieser prallen Schilderung hat Uwe Lyko sein Publikum im Sack. Es kommt noch schärfer: Der Besuch beim Inder „Zum Ghandi“, bei dem die naschende Guste die Folgen von Herberts („mach’ sauscharf“) Gericht zu tragen hat, am Ende gar im Hundewassernapf Linderung sucht, dürfte ein Klassiker werden. Herberts Einkauf im Schuhgeschäft mit Rieseneishörnchen auf der Faust – ein Brüller, wie es das Publikum erwartet. Kalauer, Zoten, freche Sprüche und Redewendungen, die viele Ruhries zumindest im passiven Wortschatz haben – ein Showkonzept, das seit 26 Jahren funktioniert. Zwischenrufe wurden schlagfertig gekontert. Den vier Männern macht ihr Job noch viel Spaß: Zuweilen konnten sie selbst kaum an sich halten.

Knebel, Pichel, Ostermann, Trainer blieben weitgehend in ihren Rollen, doch durfte Gitarrist Ozzy „Du sexy Ding“ (nach Hot Chocolate) solo besingen und Schlagzeuger „Trainer“, der immer auf der Leitung steht, glänzte als Intelligenzbestie beim Spiel „Stadt-Land-Fluss“.

Die Programm-Klammer „Männer ohne Nerven“ wirkte zwischendurch bemüht, dabei war sie nicht nötig: Nach zwei brillanten Zugaben – Knebel als Elvis im weißen Hochwasserhosenanzug und „Von innen jung“ (nach „Forever Young“, Bob Dylan) saß keiner mehr auf den Sitzen.