Moskau/Kopenhagen. . Seit der Abspaltung von der Ukraine gehört die Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu Russland. Beim Eurovision Song Contest werden viele Bewohner eine harte Nuss zu kauen bekommen: Sie werden weiterhin für die Ukraine gewertet.

Trotz des umstrittenen Anschlusses an Russland stimmen die Menschen auf der Halbinsel Krim beim Eurovision Song Contest weiter als Teil der Ukraine ab. Grund ist, dass die Telefonnetze auch fast zwei Monate nach der russischen Machtübernahme weiter von ukrainischen Anbietern betrieben werden. Das berichteten Medien am Donnerstag. Nach den Regeln des ESC können Fans auf der Schwarzmeerhalbinsel mit gut zwei Millionen Einwohnern also für jedes andere im Finale vertretene Land außer der Ukraine abstimmen.

Anders als die übrigen Russen können die Krim-Bewohner wegen des Sonderstatus aber für den Auftritt der Moskauer Zwillingsschwestern Tolmatschewy und deren Song "Shine" votieren. Auf das russische Abschneiden bei der internationalen Musik-Olympiade dürfte das Stimmverhalten aber keinen wesentlichen Einfluss haben, wie der Moskauer Musikproduzent Josef Prigoschin meinte.

"Es hatte auch früher keine Auswirkungen. Für uns ist es aber natürlich jetzt besser, wenn sie von ukrainischen Nummern für uns stimmen. Das wäre klasse. Der Anteil ist nicht groß, aber auch nicht schlecht", sagte Prigoschin der Staatsagentur Itar-Tass. Die Sängerinnen Maria und Anastasia hatten am Dienstag das ESC-Halbfinale in Kopenhagen gemeistert und treten an diesem Samstag im Finale auf. (dpa)