Bern. Das Rätselraten hat ein Ende: Cornelius Gurlitt hat seine Sammlung dem Kunstmuseum Bern vermacht. Die Verantwortlichen wurden noch an seinem Todestag darüber informiert, dass er “die privatrechtliche Stiftung Kunstmuseum Bern zu seiner unbeschränkten und unbeschwerten Alleinerbin eingesetzt“ habe.
Der Sammler Cornelius Gurlitt hat seinen millionenschweren umstrittenen Bilderschatz dem Kunstmuseum in Bern vermacht. Das bestätigte das Museum am Mittwoch in einer Pressemitteilung.
Man sei am selben Tag vom Rechtsanwalt des am Dienstag verstorbenen Gurlitt informiert worden, dass dieser "die privatrechtliche Stiftung Kunstmuseum Bern zu seiner unbeschränkten und unbeschwerten Alleinerbin eingesetzt" habe, heißt es in der Mitteilung.
Die Nachricht sei für das Museum "wie ein Blitz aus heiterem Himmel" gekommen. Es hätten vorher nie Beziehungen zu Gurlitt bestanden. Stiftungsrat und Direktion des Museums seien dankbar und freudig überrascht. Das Vermächtnis bürde ihnen aber auch "eine erhebliche Verantwortung und eine Fülle schwierigster Fragen auf". Dabei gehe es um Fragen rechtlicher und auch ethischer Natur.
Werke von Picasso bis Hodler
Mit zahlreichen Werke von Paul Klee, Pablo Picasso, Ferdinand Hodler und Meret Oppenheim gilt das Museum als eine Institution von Weltruf.
Gurlitt war am Dienstag mit 81 Jahren in München gestorben. Seine Sammlung umfasst Bilder von Picasso, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde. Die Taskforce "Schwabinger Kunstfund" geht davon aus, dass 458 Bildern unter NS-Raubkunstverdacht stehen. Gurlitt und seine Anwälte sprachen stets von nur rund 40 Werken. (dpa)