Essen. So viele Jahre legt sie für den Country-Pop ihre Stimme ein. Sheryl Crows neues Album zeigt eine Sängerin, die die Höhen und Tiefen des Lebens zu guter Musik gemacht hat. Sie ist zu Hause angekommen, wie der Albumtitel schon sagt: „Feels Like Home“.

Es ist nun schon über 20 Jahre her, dass Sheryl Crow sich mit dem Country-Pop-Song „All I Wanna Do“ in die Herzen einer gewaltigen Hörerschaft sang. Auch wenn andere Hits folgten, ist es gewiss nicht leicht, nach solch einer Zeit noch immer frisch zu klingen. Offensichtlich bekommt sie das trotz aller Klippen im Privatleben hin.

Für ihr neues Album „Feels Like Home“ hat sie sich praktisch in die Arme ihrer Nachbarn begeben und ein herrlich unverbrauchtes Stück Musik produziert. So etwas funktioniert natürlich nur, wenn man in einer Stadt wie Nashville, Tennessee, wohnt, eine ganze Reihe absoluter Country-Profis zur Verfügung hat und die legendäre „Music City“ nutzen kann.

Eine lockere Atmosphäre aus Alltag uns Studioatmosphäre

Es war diese Umgebung, die die alleinerziehende Mutter zweier adoptierter Jungs brauchte, um eine lockere Mischung aus Alltag und Studioatmosphäre zu finden. Dass es trotzdem nicht ganz leicht war, lässt sich am Song „Waterproof Mascara“ ablesen, in dem sie darüber singt, wie es ist, ihre Kinder ohne Vater aufwachsen zu sehen. Dieser Song drückt ganz schön auf die Tränendrüse. Es ist der einzige Fall von allzu schweren Gefühlen auf diesem Album, auf dem sie oft wie bei „Shotgun“ die Lebenslust besingt – etwa beim Fahren eines 400-PS-Vehikels.

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Auch andere Songs loben eher das Easy-Going, das Trinken mit Freunden, begleitet von Slidegitarren, Mandolinen und Fiddle. Dabei bekommt sie die Balance zwischen Country, Rock und Pop so gut hin, dass man gar nicht merkt, wie schwierig es eigentlich ist, nicht in die eine oder andere Richtung abzudriften.

Sheryl Crow hat ihre eigene Mitte gefunden und kann dieses Gefühl mit allen Höhen und Tiefen ihres Lebens auch noch in Töne packen. Kein Wunder, dass sie sich fühlt, als wäre sie zu Hause angekommen.

Sheryl Crow: Feels Like Home (Warner Nashville)