Wuppertal/Köln. Mit dem Tod von Pina Bausch hat die Welt eine der wichtigsten Tänzerinnen und Choreographinnen des modernen Tanztheaters verloren. Jetzt zeichnet der Deutsche Bühnenverein die Künstlerin postum für ihr Lebenswerk aus.

Die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch wird posthum mit dem Deutschen Theaterpreis «Faust» geehrt. Die Ehrung für das Lebenswerk der Wuppertalerin sei bereits am 7. Juni von der Jury des Theaterpreises beschlossen worden, teilte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, am Mittwoch in Köln mit.

Bausch war am Dienstag im Alter von 68 Jahren gestorben, fünf Tage nach einer Krebsdiagnose. Zehelein würdigte die Künstlerin als eine überzeugte Botschafterin des Tanzes in der Welt, künstlerisch immer auf der Suche nach neuen Formen des tänzerischen Erzählens. Sie habe wie niemand anders für den zeitgenössischen Tanz gestanden. Ihr plötzlicher Tod sei für die Theaterwelt ein unersetzlicher, schmerzhafter Verlust.

Am Dienstag wollte der Bühnenverein Bausch über die Auszeichnung mit dem «Faust» informieren, dabei habe man vom Tod der Künstlerin erfahren. Die Preisvergabe am 28. November im Staatstheater Mainz werde nun eine Hommage an ihre wunderbare künstlerische Arbeit werden.

Choreographien sind jederzeit reaktivierbar

Für den Generalintendanten der Wuppertaler Bühnen, Georg Leo Kuck, geht mit dem Tod von Pina Bausch in Wuppertal eine Ära zu Ende. «Wuppertal wird etwas völlig Neues machen müssen», sagte Kuck am Mittwoch im RBB-Kulturradio.

Da alle ihre Choreographien und Bühnenbilder seit mehr als 35 Jahren jederzeit reaktivierbar seien, werde es sicherlich noch einige Jahre Vorstellungen und Tourneen geben, sagte Kuck. Aber Wuppertal müsse auch neue Wege gehen: «So, wie man Wagner nicht neu schaffen kann, wird es bei Pina Bausch auch der Fall sein.»

Zu Pina Bauschs Arbeitsweise sagte Kuck: «Jeden Tag wurde untersucht, was war gut, was war besser, was haben wir neu gefunden, was sollten wir ändern. Dies ist sicher ganz einmalig.» (ddp)

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