Berlin. . Die Ärzte aus Berlin und die Toten Hosen aus Düsseldorf entwickelten sich parallel zu den erfolgreichsten deutschen Punkrock-Bands - Zoff untereinander inklusive. Mittlerweile ist ihr Verhältnis recht entspannt. Nun konnten mehr als 100.000 Fans binnen eines Wochenendes sowohl die fünf Düsseldorfer als auch die drei Berliner erleben - auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin.

Sie stritten sich, sie prügelten sich – doch mit den Jahren wurde das Verhältnis entspannter. Nun standen die Toten Hosen und die Ärzte im 31. Jahr ihres Bandbeste­hens an einem Punkrock-Wochenende in Berlin auf der Bühne.

Die selbst ernannte „beste Band der Welt“ zog Samstagabend 45.000 Fans auf das Tempelhofer Feld. Die Berliner Punkrocker boten bei ih­rem „Ärztival“ knapp zweieinhalb Stunden lang alte und neue Hits.

Und Campinos Truppe? „Wir Hosen haben uns immer als Kollektiv gesehen. Die Ärzte sind drei Individuen, die sich hoch konzentriert zum Arbeiten treffen“, sagte er noch Donnerstag in der „B.Z.“. Aber Kollektiv hin oder her – auf der Bühne ist der „Hosen“-Sänger ohne Zweifel die Rampensau. Nur er macht Ansagen. Bei den Ärzten darf jeder mal im Rampenlicht stehen: Samstagabend warfen sich vor allem Farin und Bela B. die verbalen Bälle zu.

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In Berlin standen die „Toten Hosen“ Freitag reichlich zwei Stunden auf der Bühne. Bewunderung heimst Campino ein: Trotz seiner 51 Jahre hüpft er wie ein junges Reh über die Bühne. Beim Konzert der Ärzte auf dem Tempelhofer Feld macht sich dagegen leichter Unmut breit, als die Berliner bei ihrem Heimspiel nach einer Stunde und 40 Minuten von der Bühne gehen. Doch dann folgt ein Feuerwerk an Zugaben. So überflügelt die Band die „Hosen“ und rockt zweieinhalb Stunden.

Sonntag Abend legten die Ärzte nach – mit ei­nem weiteren Tempelhofer Konzert. Für beide Bands gingen die Tickets weg wie nix. Jeder der drei Abende in Berlin kostete 39 Euro. Bei den „Hosen“ war dabei der Punker ebenso zu sehen wie der Neunjährige mit Ohrstöpseln und Mama.