New York. . Der Mann, der mit „The Last Sitting“ die letzten Monroe-Fotos schuf und damit zur Fotografen-Legende wurde, starb mit 83 Jahren in New York. Der Bürogehilfe und spätere Art Direktor schoss sein erstes Foto als Soldat im Koreakrieg und wurde ein großer Werbefotograf, der auch die Schönen Hollywoods fotografierte.
Sein erstes Foto nahm er als Soldat im Koreakrieg auf, später hatte er die schönsten Frauen seiner Zeit vor der Kamera: Filmstars wie Audrey Hepburn, Sophia Loren, Elizabeth Taylor, Brigitte Bardot. Er hat sie stets so gezeigt, dass ihre Schönheit nicht die Person, den Charakter überstrahlte, sondern beides erst recht zum Leuchten brachte.
Und doch war Bert Stern auch ein Werbefotograf von hohen Graden, seit seine Kampange für einen Wodka für Aufsehen sorgte. ein Spezialist für Oberflächen, denen er stets Tiefe gab, hart an der Grenze zur Kunst, weshalb auch große Museen der Welt Sterns Werke besitzen, das New Yorker Museum of Modern Art allen voran.
Und doch wird sein Name auf alle Zeiten verbunden bleiben mit jenen drei Tagen im Juni 1962, in denen er im Bel-Air von Los Angeles 2571 Porträtaufnahmen von der 36-jährigen Marilyn Monroe für die „Vogue“ machte, die letzten, die es von der unglücklichen Filmdiva geben sollte, wenige Wochen später nahm sie sich das Leben.
Die Bilder, unter dem Serien-Titel „The Last Sitting“ („Die letzte Sitzung“) berühmt geworden (und bis heute als Prachtband im Verlag Schirmer/Mosel erhältlich sind), zeigen eine verletzliche Frau, mal im traumhaften Kleid, mal von einem Chiffon-Tuch mehr ent- als verhüllt, mal befreit auflachend, mal in sich gekehrt. Sie flirtet immer wieder auf das Heftigste mit dem Objektiv, riskiert, dass man ihre Blinddarm-Narbe erkennen kann, spielt alle ihre Lieblingsrollen von Mädchen bis Vamp, von Schmoll-Girl bis Dame und sucht manchmal auch jene vertraute Sexbomben-Pose, die die Welt immer noch von ihr erwartete.
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Bert Stern veröffentlichte angesichts des Freitods am Ende auch jene Kontaktabzüge, die Marilyn Monroe selbst aussortiert wissen wollte – mal durchkreuzte sie die Aufnahmen, die sie zeigten, wie sie nicht gesehen werden wollte, mit Nagellack, mal zerkratzte sie die Kontakte. „The Last Sitting“ ging um die Welt, als Buch und als Museums-Ausstellung, bis in unsere Tage. Am Mittwoch ist Stern im Alter von 83 Jahren gestorben, wie die „New York Times“ unter Berufung auf seine Lebensgefährtin berichtet.