Bremen. Die Bremer Stadtmusikanten sind bekannt. Dass der Autor Loriot alias Vicco von Bülow seine Sketche vor allem bei Radio Bremen produziert hat, weniger. Jetzt erinnert ein Platz in Bremen an den Humoristen. Die Einweihungsrede hielt Herr Lohse. Bremens Verkehrssenator.

In Bremen gibt es nun einen Loriotplatz - in der Hansestadt hatte der Komiker viele seiner bis heute beliebten Sketche produziert. Bei der Enthüllung des neuen Straßenschildes an den Wallanlagen würdigte Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) am Mittwoch den vor fast zwei Jahren gestorbenen Humoristen als großen Künstler.

«Vicco von Bülow hat uns allen viele wunderbare Momente geschenkt durch seine treffende und dabei doch liebevolle Art, den menschlichen Alltag in seiner ganzen Komik zu beschreiben», sagte er. Loriots Töchter Bettina und Susanne von Bülow waren bei der Enthüllung dabei. «Wir sind einfach stolz», sagte Bettina von Bülow.

Wettstreit zwischen den Stadtteilen

Die Suche nach einem geeigneten Ort zu Ehren des Künstlers hatte zu einem Wettstreit zwischen verschiedenen Stadtteilen geführt. An Ideen mangelte es nicht - von einer Brücke bis zu einem Parkplatz war alles dabei, was auch außerhalb Bremens für Schmunzeln sorgte. Loriot hätte das sicher gefallen, sagte Lohse.

Der Loriotplatz in Bremen erinnert an einen der größten Komiker des deutschen Fernsehens.
Der Loriotplatz in Bremen erinnert an einen der größten Komiker des deutschen Fernsehens.

Die Entscheidung für den Platz an den Wallanlagen wurde gemeinsam mit den beiden Töchtern Loriots getroffen. Ein Grund für die Wahl war das Feinkostgeschäft und Bistro Grashoff, das Loriot häufig nach seinen Dreharbeiten besuchte. «Ich finde den Ort großartig, wir waren sehr befreundet», erzählte Jürgen Schmidt (76), der das Geschäft zwischen 1960 und 2003 leitete und dann an seinen Sohn übergab. Nur mit einem Schild will er sich allerdings nicht zufriedengeben. «Ich hoffe, da kommt noch mehr. Eine Skulptur», sagte er.

Loriot alias Vicco von Bülow wurde 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Er arbeitete als Autor, Regisseur und Cartoonist. Seine Sketche, viele davon produzierte er bei Radio Bremen, sind bis heute äußerst beliebt - Sprüche wie «Hildegard, warum sagen Sie denn nichts?», «Früher war mehr Lametta» und das knappe und doch alles umfassende «Ach was!?» hielten Einzug in die deutsche Umgangssprache. Auch nach seinem Tod im August 2011 gilt er vielen als einer der größten Komiker des deutschen Fernsehens. (dpa)