Rhein und Ruhr. . Im Schatten des Wagnerjahres zum 200. Geburtstag des Komponisten stand bisher, dass auch sein Kollege Giuseppe Verdi im Jahr 1813 geboren wurde. Doch dessen rundes Jubiläum wird an Rhein, Ruhr und Volme auch noch gefeiert – ein Überblick über das Angebot der kommenden Wochen und Monate.
Es hat ja zuletzt derart gewagnert, dass der andere große Opernjubilar des Jahres bislang kaum in Erscheinung treten konnte. Dabei sind Richard Wagner und Giuseppe Verdi im selben Jahr zur Welt gekommen. Die Opernhäuser der Region bieten üppig Gelegenheit, sich zum 200. Geburtstag dem Schaffen des Italieners zuzuwenden, von großen Würfen bis zu absoluten Raritäten. Eine kleine Übersicht:
Essens Aalto-Theater bietet gleich zwei Verdi-Premieren. Sammler dürfen sich zunächst auf eine kaum gespielte Schiller-Bearbeitung Verdis freuen. Die Räuber, „I Masnadieri“, haben am 8. Juni Premiere. Spannend bietet nicht nur die frühe Belcanto-Raffinesse des Komponisten. Zugleich tritt mit Dietrich Hilsdorf eine bewährte Größe an – der Regisseur deutete den legendären Aalto- „Carlos“. Am 19. Oktober hat am gleichen Haus „Macbeth“ Premiere, ebenfalls wenig gespielt – eine mitreißende, düstere Verdi-Oper. David Hermann inszeniert.
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Dortmund macht Verdi zur Chefsache: Intendant Jens-Daniel Herzog inszeniert „Don Carlo“. Zur Premiere am 29.September stellt sich mit Gabriel Feltz auch der neue Chef der Dortmunder Philharmoniker vor.
Zwei Frauenschicksale aus Verdis Feder führt die Rheinoper (Düsseldorf/Duisburg) im Spielplan: „Luisa Miller“ kommt am 7. Juli in einer Neuinszenierung heraus, „La Traviata“ folgt am 8. Oktober in einer Interpretation Andreas Homokis, die schon in Leipzig erfolgreich war.
Hagen wird sich erst zum Ende der Spielzeit vor Verdi verneigen, dann freilich mit dessen größter Musik-Tragödie. Otello im Juni 2014, Generalmusikdirektor Florian Ludwig dirigiert, der Regisseur wird erst noch benannt.
Gelsenkirchens Musiktheater im Revier hält nur noch diesen Juni und Juli eine starke „Don Carlo“-Inszenierung auf dem Spielplan. Unbedingt hin! Schon wegen Günter Papendells formidablem Marquis Posa lohnt sich ein Besuch.