Essen. Die Reihe „Meister der komischen Kunst“ hat dem Essener Zeichner Jamiri einen eigenen Band gewidmet. Damit ist er als jüngstes Mitglied in eine illustre Runde von humoristischen Künstlern aufgenommen worden, die in Deutschland ihresgleichen sucht.
Warum nur ist noch niemand darauf gekommen, einen Walk-Of-Fame anzulegen für jene Künstler, die nicht schauspielern können und selten einen wohlklingenden Ton hervorbringen, die uns aber mit Stift, Pinsel und Pointen zum Lachen reizen? Nun, mit seiner Reihe „Meister der komischen Kunst“ hat Herausgeber WP Fahrenberg hier Abhilfe geschaffen. Jüngster Zugang in der prominent besetzten Ruhmeshalle: Jan-Michael Richter, besser bekannt als Comicfigur Jamiri.
Der Essener Comiczeichner und Illustrator, der auch den Titelseiten der Wochenendbeilage der WAZ-Mediengruppe ein unverwechselbares Äußeres verleiht, befindet sich in komischster Gesellschaft: F.K. Waechter, Chlodwig Poth, Bernd Pfarr, Gerhard Haderer und Robert Gernhardt haben schon Bände. Am Ende wird eine Runde der 40 einflussreichsten und erfolgreichsten Karikaturisten und Cartoonisten Deutschlands versammelt sein – mit Jamiri (Jahrgang ‘66) als einem der jüngsten Vertreter.
Sehr gute Einführung in Jamiris schräge Humorwelten
Der neue Band liefert einen umfassenden Überblick über das Schaffen Jamiris, von den frühen, noch oft sehr cartoonhaften Strips von Anfang der 90er-Jahre bis zur beinahe fotorealistischen, komplett digitalen Arbeitsweise der Gegenwart.
Zudem liefert Jamiri Erkenntnisse darüber, dass Kreativität und Humor für den Künstler oft schmerzhafte Prozesse sein können – und dass ein Satz wie „Ich bin Comic-Zeichner“ ihm schwer über die Lippen kommt. Auch wenn man viele der Seiten gern in größerem Format gesehen hätte, ist dieser Kompaktband eine sehr gute Einführung in die schrägen Humorwelten von Jamiri.
- Meister der komischen Kunst: Jamiri. Herausgegeben von WP Fahrenberg. Verlag Antje Kunstmann, 112 Seiten, 16 €.