Essen. Das neue Album „The 20/20 Experience“ zeigt erneut die große Klasse von Justin Timberlake. Wer aber auf Sound zum Tanzen hofft, könnte enttäuscht sein vom Comeback des 32-Jährigen. Auf den meisten Tracks präsentiert sich der erwachsen gewordene Justin als Soulman.
Millionen hiesiger Radiohörer und „Wetten dass...?“-Zuschauer wissen es längst: Justin Randall Timberlake ist ans Gesangsmikrophon geschmeidig zurückgekehrt. Sieben Jahre nach seinem R’n’B-Meisterwerk „FutureSex/LoveSounds“ legt der frühere Lockenvogel und Leadsänger der Boyband N’Sync sein drittes Soloalbum „The 20/20 Experience“ nach.
Der mittlerweile 32-Jährige, der längst auch als Filmschauspieler, Fernsehmoderator und Restaurantbesitzer ernsthaft einstieg, hat Elvis Presley zu seinem Idol erklärt, dem er aktuell in punkto Haarstyling huldigt. In seinen zwölf neuen Songs tritt Justin Timberlake zwar nicht schmalzig auf, aber samtig und süß darf es sein. „Sei mein Erdbeer-Kaugummi“, säuselt er – da kam früher, auch als begehrter Duettpartner, schon explizitere Lyrik über seine Lippen.
Soulman Timberlake glänzt unter der Diskokugel
„The 20/20 Experience“ präsentiert Justin als Soulman auf einem erneut in der Werkstatt von Timbaland geschmackssicher und hochwertig produzierten Teppich. Unter die Discokugel zieht es Justin Timberlake, im Gegensatz zu früher, aber selten. Bis zum clubtauglichen R’n’B-Glanzstück „Mirrors“, der aktuellen Single, müssen Fans eindeutiger Tanzbewegungen beinahe bis zum Ende des Albums warten.
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Dieses Comeback, das offenbar bewusst erwachsen und abgeklärt wirken soll, sprüht nicht vor musikalischen Einfällen – und haut auch höchstwahrscheinlich niemanden vom Hocker. Dafür zeigt es aber erneut die große Klasse dieses Sängers. Fortsetzung folgt hoffentlich nicht erst 2020.