Düsseldorf. . Düsseldorf wird im Juni zur bundesdeutschen Hauptstadt des Tanzes – 1000 Teilnehmer werden vom 6. bis zum 9. Juni erwartet. Sie sollen Entwicklungen im Tanz debattieren und experimentieren. 100 Showcases, Workshops, Vorträgen und Diskussionen sind geplant.

Der Kongress tanzt und denkt: Kreative, Dramaturgen, Mediziner, Juristen, Philosophen und Funktionäre werden vom 6. bis 9. Juni über Entwicklungen im Tanz debattieren, experimentieren – und vorführen, dass es zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz keine Berührungsängste mehr gibt.

Anfang Juni wird Düsseldorf zur deutschen Tanzhauptstadt, meinen Bertram Müller vom Düsseldorfer Tanzhaus NRW und Antonia Lahmé von der Bundeskulturstiftung. Gemeinsam mit den Choreographen Silke Z. aus Köln und Martin Schläpfer vom Ballett am Rhein stellten sie gestern das reichhaltige Programm des dritten deutschen Tanzkongresses vor.

Kann Ballett unsere Zeit widerspiegeln?

Tagsüber werden in etwa 100 Showcases, Workshops, Vorträgen und Diskussionen der Tanz beleuchtet. Mit Gästen aus Afrika, Amerika, Australien, Asien und Europa geht es um neue Trainingsmethoden und Entwicklungsmöglichkeiten, um Urheberrecht, Tanzmedizin und, so Martin Schläpfer vom Ballett am Rhein, um Fragen wie: Kann Ballett unsere Zeit widerspiegeln? Wie übersetzt oder überträgt man Klassiker, wie rettet man sie für die nächste Generation?

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Der Erfolgs-Choreograph sagt: „Auch im Ballett forschen wir und denken nach, nicht nur über akademische Tanztechnik.“ Das wird er beim Kongress mit zwei Ballettabenden (b.14 und 15) demonstrieren, bei denen auch Stücke von jungen Ballett- und Avantgarde-Choreographen zu erleben sind.

Der Clou unter den 23 Abendvorstellungen auf verschiedenen Bühnen: eine Gala im Opernhaus mit Kreateuren aus zahlreichen deutschen Stadt- und Staatstheatern (9. Juni), Titel: Poeten, Virtuosen, Charaktere.

Altern auf der Bühne wird Thema

Anknüpfend an die Tradition der 20er Jahre, belebte der Bund 2006 den Tanzkongress wieder, als Beitrag zur Spitzenförderung für Tänzer, Choreographen und Dramaturgen aus der ganzen Welt. Es soll, ähnlich wie die Kunst-‚Documenta’ in Kassel oder das Berliner Theatertreffen, alle drei Jahre dem Tanz eine bundesweite Plattform bieten, jeweils in einer anderen Stadt.

Anfangs in Berlin, 2009 in Hamburg, fiel die Wahl jetzt auf die NRW-Landeshauptstadt. Warum? Mit Oper, Schauspielhaus, Tanzhaus NRW, dem Capitol, dem Forum Freies Theater etc. verfügt Düsseldorf über die geeignete Logistik und könne rund 1000 Teilnehmer unterbringen. Von dieser Zahl gehen die Organisatoren aus.

Zu den sieben Kongress-Themen gehört u.a. das Altern auf der Bühne. Dazu bereitet die Kölner Choreographin Silke Z. ein Projekt vor. Darin treten „Männer über 50“ auf, die ein ganzes Leben auf den Brettern verbracht haben. Von den Proben erzählt Silke Z.: „Die älteren Herren wollen keine Karriere mehr machen, sondern sie stehen einfach da, sind präsent in jeder Bewegung, in jeder Zelle.“

Dauerkarte für den Kongress: 30 Euro (inkl. sämtliche Workshops). Karten für die Vorstellungen: bei Theaterkassen.

www.tanzkongress.de , zentrale@tanzkongress.de, TEL: 030/40 50 59 89