Düsseldorf. . In Düsseldorf sind bei der Tanz-Performance „Swan“ auch acht echte Schwäne auf der Bühne. Das rief die Tierschützer auf den Plan

Haben Schwäne etwas auf der Tanzbühne verloren? Für den französischen Choreografen Luc Petton ist das gar keine Frage: Seine Tanz-Performance „Swan“, die in diesem Jahr Erfolge in aller Welt, bis nach New York gefeiert hat, lässt drei schwarze und fünf weiße Schwäne gemeinsam mit Tänzerinnen auf der Bühne agieren.

Um die „Grenzen zwischen Natur und Kunst“ zu verwischen, werden die Schwäne in dieser radikalen Neu-Interpretation des „Schwanensee“-Klassikers mit Hilfe von Futter über die Bühne gelenkt. Die Tänzerinnen gehen derweil geschmeidig auf ihre Bewegungen ein. Pettons Kompagnie „Le Gutteur“ ist auch schon mit 30 Nymphensittichen, Rabenkrähen, Staren und Elstern aufgetreten.

So ganz geschmeidig aber wollte das Gastspiel der Kompagnie „Le Gutteur“ bei der „Internationalen Tanzmesse NRW“ heute Abend in Düsseldorf denn doch nicht vonstatten gehen: Als die Pläne mit den Schwänen bekannt wurden, regte sich, fast schon vorhersehbar, ein Proteststurm von Tierschützern gegen den restlos ausverkauften Auftritt im Tanzhaus NRW.

Künstlicher Schwanensee für die Tiere

Das landeshauptstädtische Amt für Verbraucherschutz (!) übernahm die Prüfung – und verfügte am Montag verschärfte Auflagen: Die Tanzmesse wurde verpflichtet, einen Auslauf für die Tiere mit mindestens 125 Quadratmetern zu schaffen, Schattenbereich inklusive.

Und damit sich die Schwäne ganz in ihrem Element fühlen, ist nach amtlicher Einschätzung auch ein Schwimmbecken nötig – und für diesen künstlichen Schwanensee wurden auch gleich die Mindestmaße angegeben: Zwölf Quadratmeter groß, 60 Zentimeter tief – der Teich wurde prompt gebaut.

Noch keine Entscheidung über Wölfe auf der Bühne

Noch nicht entschieden haben die Düsseldorfer Behörden über ein Tanz-Gastspiel mit zwei Wölfen, das am 27. und 28. Oktober im Tanzhaus NRW über die Bühne gehen soll: Die beiden dressierten Wölfe bekommen in der Choreografie „Narcisses“, die die ebenfalls aus Frankreich stammende Coraline Lamaison entworfen hat, auf der Bühne rohes Fleisch zu fressen.

Die amtlichen Tierärzte sind noch dabei, die Unterlagen zu sichten. Tierschutzorganisationen wie Peta rufen aber schon jetzt dazu auf, die Produktion zu boykottieren.

Die Tanzmesse NRW, die sich an Fachleute wendet, wird heute Abend im Düsseldorfer Opernhaus eröffnet und läuft tagsüber im NRW Forum Kunst und Wirtschaft und abends mit diversen internationalen Gastspielen auf sieben Tanz-Bühnen – die allerdings schon fast durchweg ausverkauft sind.