Essen. . Die 22-Jährige mit jamaikanisch-griechischen Wurzeln ignoriert jeden Zwang, sich verkehrsradiotauglich zu präsentieren. Ihre Songs sind sperrig und stilistisch schwer einzuordnen, aber interessant. Und diese Stimme - die vergisst man so schnell nicht.

Eigentlich reicht schon der Eindruck des Titels „Gone“, um zu wissen, dass da eine große Stimme mit Zukunft die Seele streichelt. Lianne La Havas reicht jedenfalls die Begleitung eines Klaviers, um jeden Zweifel in Sekunden wegschmelzen zu lassen. „Is Your Love Big Enough“ heißt das großartige Debütalbum der 22-Jährigen, die griechische und jamaikanische Wurzeln hat und in London lebt.

Stilistisch einzuordnen ist ihre Musik kaum, am ehesten noch darf man die mitunter sperrigen Kompositionen als folkigen Soul bezeichnen. Aber diese Stimme ist erstaunlich. La Havas verfügt über ein ganz leicht angerautes Timbre, das geschmeidig durch die brutalsten Intervalle saust,. Sie kann aber auch einen einzigen Ton durch sanftes Tremolieren in Schwingung versetzen, und bei Bedarf gibt sie die markdurchdringende Sirene. Ganz großes Gesangstennis!

Lianne La Havas: Is Your Love Big Enough? Warner Music